Das erleichterte Visaverfahren für Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien läuft zum 6. August aus. Es gebe insgesamt einen starken Rückgang der Visa-Anträge für Betroffene aus den Erdbebengebieten, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Aus Sicht der Bundesregierung reiche daher das normale Visaverfahren aus, "um den Wünschen der Betroffenen Genüge zu leisten".
Die Außenamtssprecherin verwies darauf, dass die Regelung von vornherein für eine gewisse Zeit als Hilfe in einer Notlage und nicht als dauerhafte Lösung angelegt gewesen sei.
Das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium hatten sich kurz nach dem verheerenden Erdbeben vom 6. Februar auf ein vereinfachtes Visumverfahren für Betroffene verständigt. Es handelte sich um Visa für einen Aufenthalt von zunächst 90 Tagen in Deutschland. Anfang Mai wurde diese Möglichkeit um drei Monate bis zum 6. August verlängert.
Insgesamt wurden nach Angaben der Sprecherin seit dem Erdbeben 16.200 Visa für betroffene Menschen ausgestellt, davon mehr als 12.300 Schengen-Visa nach dem vereinfachten Verfahren. Diese sind bis zu 90 Tage gültig. Mehr als 3800 Visa seien zudem für den Daueraufenthalt im Rahmen des Familiennachzugs erteilt worden.
Das vereinfachte Verfahren lasse sich nur für eine gewisse Zeit rechtfertigen, da auch andere Antragsteller für den Schengen-Raum den Anspruch hätten, dass ihre Anträge in einer gewissen Zeit bearbeitet würden, sagte die Sprecherin weiter.
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