Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat seine Unterstützung für eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zum Ausdruck gebracht. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Ukraine die Mitgliedschaft in der Nato verdient", sagte Erdogan am Freitag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor Journalisten in Istanbul. Der türkische Staatschef sagte aber auch, dass im Krieg zwischen Russland und der Ukraine "beide Seiten" zu "Friedensgesprächen zurückkehren" sollten.
Erdogan kündigte zudem an, dass der russische Präsident Wladimir Putin im August erstmals seit Beginn des Angriffskriegs seines Lands gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 die Türkei besuchen werde. Bei den Gesprächen mit Putin soll es Erdogan zufolge auch um eine Verlängerung des am 17. Juli auslaufenden Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides gehen. Er habe darüber mit Selenskyj gesprochen und hoffe, dies im kommenden Monat auch mit Putin zu besprechen, sagte Erdogan und ergänzte: "Wir hoffen, dass das Abkommen verlängert wird."
Auch Selenskyjs Besuch in der Türkei war sein erster seit der russischen Invasion in seinem Land. Der Kreml hatte im Vorfeld erklärt, er beobachte das Treffen genau.
Moskau hatte zuletzt versucht, seine wachsende internationale Isolation durch den Aufbau enger Beziehungen zu Erdogan zu durchbrechen. "Wir werden die Ergebnisse dieser Gespräche sehr genau verfolgen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. "Es wird für uns interessant sein herauszufinden, was besprochen wurde. Es ist wichtig", fügte er hinzu.
Das Nato-Land Türkei hat seit Kriegsbeginn ein gutes Verhältnis sowohl zur Ukraine als auch zu Russland aufrecht erhalten.
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