Die Türkei wird nach jahrelangem Widerstand das Pariser Klimaschutzabkommen des Jahres 2015 ratifizieren. Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Dienstag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York, der Text werde dem türkischen Parlament kommenden Monat und damit vor der Klimakonferenz COP26 im schottischen Glasgow zur Ratifizierung vorgelegt.
Die Türkei hatte das Abkommen zwar im April 2016 unterzeichnet, aber in der Folge nicht ratifiziert. Hintergrund war Streit um die Frage, ob die Türkei trotz ihrer Einstufung als entwickelter Staat finanzielle Erleichterungen bei der Erfüllung der Klimavorgaben in Anspruch nehmen kann, die eigentlich ärmeren Ländern vorbehalten sind. Erdogan sprach von "Ungerechtigkeiten", zuletzt seien aber "Fortschritte" erzielt worden.
Die Türkei sind einer der wenigen Unterzeichnerstaaten, die das Abkommen noch nicht ratifiziert haben. Nicht ratifiziert wurde das Abkommen außerdem von Eritrea, dem Iran, dem Irak, Libyen und dem Jemen.
Das Ende 2015 beschlossene Pariser Klimaschutzabkommen soll die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter beschränken und gilt als Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Ein kürzlich veröffentlichter UN-Bericht sieht die Erde aber ohne ein radikales Umsteuern auf dem gefährlichen Pfad einer Erwärmung um 2,7 Grad.
by EDUARDO MUNOZ