Donald Trump bleibt haushoher Favorit für die Präsidentschaftskandidatur
Auch nach der zweiten TV-Debatte seiner republikanischen Gegner bleibt Donald Trump (77) der haushohe Favorit für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei.
Trump liegt plötzlich vor Biden in Umfrage
Eine Umfrage der Zeitung "Washington Post" und des TV-Senders "ABC News" ergab in dieser Woche: Im direkten Vergleich mit Präsident Joe Biden (80) liegt Trump plötzlich mit 51 zu 42 Prozent vorn!
Die Welt bereitet sich auf eine mögliche Trump-Amtszeit vor
Die Welt bereitet sich deshalb inzwischen auf eine weitere Trump-Amtszeit vor. Regierungen fragen sich: Was kommt auf uns zu, wenn er erneut im Oval Office regiert?
Trump könnte Truppen aus Deutschland abziehen
Was Trump über den Verwundeten gesagt haben soll, mag man kaum glauben. Donald Trumps (77) republikanische Gegner sind endlich aufgewacht. BILD sprach mit Dr. Zack Cooper (40), einem Sicherheits- und Asien-Experten, der als Berater im Weißen Haus und im Pentagon tätig war. Er arbeitet heute für die konservative Washingtoner Denkfabrik "American Enterprise Institute" und lehrt an der Georgetown Universität. US-Politikexperte Zack Cooper (40) BILD: Dr. Cooper, was kommt auf Europa zu, wenn Donald Trump im Januar 2025 wieder ins Weiße Haus einzieht? Cooper: In einer zweiten Amtszeit würde Trump noch weniger auf seine Berater hören als früher. Die transatlantischen Beziehungen würden sich dann schnell und massiv verschlechtern. Denn Trump hält Europa für einen undankbaren Verbündeten, der die Lasten auf die USA abwälzt. Eine der möglichen Konsequenzen: Ein Truppenabzug aus Deutschland wäre wieder auf dem Plan.
US-Unterstützung der Ukraine würde enden
Und was hieße das für die Ukraine? Cooper: Ein Ende der US-Unterstützung der Ukraine wäre unvermeidlich. Das Ergebnis wäre wohl ein Bruch der transatlantischen Beziehungen und der Nato, wie wir sie kennen. Dies würde die europäischen Staats- und Regierungschefs zwingen, mehr Autonomie gegenüber den Vereinigten Staaten anzustreben.
Geopolitische Auswirkungen
Was würde das geopolitisch bedeuteten? Cooper: Grundsätzlich würde es unter Trump eine Abkehr von Bidens Fokus Demokratie vs. Autokratie geben. Eine Folge wäre, dass Chinas Präsident Xi seine Ansprüche auf Taiwan verschärfen wird, da Trump Taiwan für die USA für unwichtig hält. Er könnte zudem versuchen, auch die US-Streitkräfte aus Südkorea abzuziehen. Allerdings erschwert ein Gesetz den Abzug von mehr als zwei Brigaden. Auch die Beziehungen zu Japan dürften sich verschlechtern, nachdem Premierminister Abe nicht mehr da ist, der einen besonderen Draht zu Trump hatte.
Außenpolitik und internationaler Handel
Was ist mit dem Nahen Osten? Cooper: Trump würde gern mit den Saudis und den Vereinigten Emiraten sowie den konservativen Kräften in Israel zusammenarbeiten. Dies könnte die regionalen Beziehungen einfacher machen als unter Biden. Doch der Iran würde ein Problem bleiben. Denn es scheint unwahrscheinlich, dass Trump hier eine Einigung herbeiführen könnte. Dass er iranische Einrichtungen angreifen würde, glaube ich jedoch nicht. Donald Trump reiste während seiner Amtszeit nach Saudi-Arabien, feierte mit König Salman bin Abdulaziz al-Saud (l.) Welche Folgen hätte eine zweite Amtszeit Trumps für den internationalen Handel – auch mit Blick auf die Export-Nation Deutschland? Cooper: Es würde erneut zusätzliche Zölle geben. Trump wird sich wieder auf 'Amerika zuerst' konzentrieren, was die Zusammenarbeit und den Handel mit Europa erschweren wird. Laut der "Washington Post" hat er mit seinen Wirtschaftsberatern schon über einen Zollring um die USA gesprochen und plant, 10 Prozent auf alle Einfuhren zu erheben. Ein Szenario, das Unternehmen und Regierungen besorgen muss. Doch angesichts der Folgen für die US-Wirtschaft inklusive der dann drohenden Inflation kann ich mir nicht vorstellen, dass er dies wirklich durchziehen würde. Und was kommt auf die Welt zu, wenn Joe Biden im Weißen Haus bleibt? Cooper: Generell sehe ich Bidens Außenpolitik als eine Mischung aus drei Komponenten: Trumps Handelspolitik, Obamas Zurückhaltungs-Instinkt und George W. Bushs Demokratie-Agenda.