Die Industrie in Deutschland hat im vergangenen Jahr 9,1 Prozent weniger Energie verbraucht als im Vorjahr. Besonders stark - um 17,3 Prozent - ging der Verbrauch von Erdgas zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Mit einem Anteil von 28 Prozent blieb der Brennstoff dennoch wichtigster Energieträger, gefolgt von Strom (21 Prozent), Mineralölen und Mineralölprodukten (18 Prozent) sowie Kohle (15 Prozent).
"Der deutliche Rückgang beim Energieverbrauch ist vor allem auf hohe Energiepreise zurückzuführen", erklärten die Statistiker. "Insbesondere die energieintensiven Industriezweige waren von den starken Anstiegen der Energiepreise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine stark betroffen, dort wurde die Produktion im Verlauf des Jahres 2022 deutlich heruntergefahren."
Die meiste Energie verbrauchten wie in den Vorjahren mit einem Anteil von 28,2 Prozent des Gesamtverbrauchs die Unternehmen der chemischen Industrie. Anders als in den meisten anderen Industriezweigen werden die Energieträger hier zu einem hohen Anteil (rund ein Drittel) als Ausgangsstoff für Chemikalien, Düngemittel oder Kunststoffe verwendet.
Im Normalfall überwiegt bei weitem die Nutzung von Energieträgern zur Strom- und Wärmeerzeugung. Bei Betrachtung der rein energetischen Verwendung von Energie hatte die Metallindustrie dem Bundesamt zufolge mit 25 Prozent den größten Anteil.
pe/lt