Zuletzt sind die Zahlen der täglichen Corona-Impfungen stark angestiegen. Ein Verdienst, der offenbar vor allem auf die Beteiligung der Hausarztpraxen am Impfprozess zurückzuführen ist. Und schon bald werden auch weitere Ärzte miteinbezogen werden. Allerdings gelten von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regeln. Bisher dürfen Hausärzte und zum Teil auch Fachärzte gegen das Coronavirus impfen. Schon bald sollen dann auch Privat- und Betriebsärzte in die Impfungen involviert werden.
Wie es scheint, würden ziemlich alle Ärzte gerne ihren Beitrag beim Impfprozess leisten. Doch noch bittet die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) um die Zurückhaltung aller Ärzte, die nicht als Hausarzt arbeiten: “Bisher haben sich in Abstimmung nur die ersten 35.000 Hausarztpraxen zum Impfen gemeldet“, erklärt KBV-Vorstandsvorsitzender Andreas Gassen. Allerdings stehen insgesamt theoretisch weit mehr Praxen zur Verfügung um den Impfprozess weiter auszuweiten. Laut Gassen seien 75.000 Praxen in der Lage die Impfungen zuverlässig vorzunehmen. Dies mache laut Gassen allerdings natürlich nur dann Sinn, wenn genügend Impfstoffe vorhanden sei. Bis auf weiteres werden nun erst einmal nur Hausärzte impfen. In einigen Bundesländern sind mittlerweile auch Fachärzte zur Impfung gegen das Coronavirus berechtigt. Allerdings sollten die Patienten immer Rückfragen, ob dies in ihrem Bundesland bereits möglich ist. “In Berlin dürfen sie noch nicht, in Sachsen-Anhalt schon – wodurch das Chaos mal wieder komplett ist“, klagt Uwe Kraffel, Augenarzt und Stellvertretender Vorsitzender des deutschen Facharztverbandes. Eine Prüfung, ob es sich bei der Praxis, die Impfstoffe bestellt um eine Hausarzt- oder Facharztpraxis handelt, ist offenbar nicht einfach möglich. Lediglich die Apotheken könnten in dieser Hinsicht weiterhelfen. “Die Vertragsärzte sollen jeweils nur bei einer, d. h. ,ihrer‘ Apotheke, die die Praxis regulär mit Praxisbedarf versorgt, bestellen“, verdeutlicht Christian Splett das aktuelle Prozedere. Splett ist Mitglied der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Die Apotheken dürfen im Augenblick allerdings lediglich Hausarztpraxen beliefern. Ist dies nicht der Fall, dann sollen die Apotheken die Lieferungen ablehnen. Mehrfachbestellungen der Ärzte sollen auf jeden Fall vermieden werden, um eine gleichmäßige Verteilung der Impfstoffe zu garantieren. Doch schon bald sollen in allen Bundesländer auch die Fachärzte in den Impfprozess einbezogen werden. Der Zeitpunkt dafür wird aber offensichtlich damit zusammenhängen, wann in Deutschland endlich genügend Impfstoff vorhanden ist. Menschen, die sich möglichst schnell gegen das Coronavirus impfen möchten, wird empfohlen auch bei ihren Fachärzten nachzufragen, wer bereits impft. Anschließend können sich die Patienten dann auch bei ihren Fachärzten auf die Warteliste setzen lassen. So ist zum Teil eine deutliche schnellere Impfung möglich.
Der Tipp an alle, die schnell an die Corona-Impfung kommen wollen: Fragen Sie bei (allen) Ihren Fachärzten nach, ob er oder sie impft. Und: Lassen Sie sich auf Wartelisten setzen, wo es welche gibt.