Zuletzt hatte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Versprechen gemacht. Spätestens bis zum 21. September 2021 sollen alle Deutschen die Chance gehabt haben sich mindestens ein Mal gegen das potenziell tödliche Coronavirus impfen zu lassen. Im Verhandlungsprotokoll des aktuellen Bund-Länder-Gipfel steht wörtlich, man sei “opmistisch” diese Vorgabe einhalten zu können.
Intern jedoch scheint man sogar weit optmistischer zu sein, was den Verlauf der Corona-Impfungen in Deutschland angeht. Dies geht nun aus einem am Mittwoch veröffentlichten Papier des deutschen Gesundheitsministeriums hervor, bei dem eine Modellierung der Impfstoffversorgung durchgespielt wurde. Dabei geht man davon aus, dass wenn alle versprochenen Impfstoffe von den derzeit verfügbaren Firmen (Biontech, Moderna, AstraZeneca) geliefert werden, schon Mitte September alle Bürger in Deutschland mindestens 1 Mal gegen das Virus geimpft werden konnten. Bis die ganze Bevölkerung dann zwei Mal geimpft ist, soll es bis Anfang November dauern. Allerdings könnten ab Mitte des Jahres auch weitere Impfstoffe von Johnson&Johnson und Curevac zugelassen werden. Wenn in dieser Hinsicht alles planmässig verläuft, dann kommt das Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) sogar zu dem Ergebnis, dass alle Deutschen bis zu einem Alter von 18 Jahren bereits am 1. September zweimal geimpft worden sein könnten!
Aus diesen nun veröffentlichten Unterlagen kann man auch gut einschätzen, ab wann die aktuell langsamen Impfungen in Deutschland an Fahrt aufnehmen könnten. Schon ab dem zweiten Quartal rechnet man im Bundesgesundheitsministerium und im Robert Koch Instituts (RKI) mit einem Anstieg auf rund 700.000 Impfungen am Tag, Zur Zeit werden wegen der Impfstoffknappheit lediglich 272.917 Impfungen am Tag in Deutschland durchgeführt. Aus diesem Grund bereiten sich die Bundesländer bereits jetzt auf einen Anstieg der Zahlen vor. Denn um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Impfzentren mit voller Kapazität arbeiten.
