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Ende des Homeoffice? Sinkende Infektionszahlen und Fortschritt bei den Impfungen – aus dem Homeoffice zurück ins Büro

Seit dem Start der Pandemie haben viele Menschen in Deutschland aus dem Homeoffice gearbeitet. Diese Änderung hat einen Großteil der Arbeitnehmer vor neue Herausforderungen gestellt. Schließlich mussten nebenher eventuell auch noch die Kinder im eigenen Haus betreut werden. Auf dem Höhepunkt der Pandemie war fast jeder 4. Deutsche im Homeoffice beschäftigt. Doch wegen der sinkenden Infektionszahlen und dem Fortschritte bei den Impfungen geht es nun schn bald wieder zurück ins Büro.

Regelungen bezüglich Homeoffice laufen Ende Juni aus

Doch schon bald wird es mit der Arbeit im Homeoffice vorbei sein. Denn bereits zum 30. Juni laufen die aktuell gültigen Regeln für den betrieblichen Infektionsschutz aus. Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber dann nicht mehr verpflichtet ist, das Arbeiten aus dem Homeoffice anzubieten. Müssen also alle Arbeitnehmer dann wieder zurück ins Büro? “Ja“, erklärt Rechtsanwältin Nicole Mutschke (45). “Nach dem 30. Juni müssen grundsätzlich alle Mitarbeiter wieder ins Büro. Nur wer mit dem Chef eine andere Regelung getroffen hat, darf weiter zu Hause arbeiten.“ Wem die Arbeit in den eigenen vier Wänden so gut gefällt, dass er sie weiter beibehalten möchte, müsste dann mit seinem Chef entweder zu einer Einigung gelangen oder zu seinem alten Arbeitsplatz im Büro zurückkehren. So bestehen dann auch keine Möglichkeiten wenigsten einen Teil der Arbeitszeit im Homeoffice zu verbingen. Anwältin Nicole Mutschke klärt auf: “Ein gesetzliches Recht auf Homeoffice wurde und wird zwar immer wieder diskutiert, gibt es aktuell aber nicht, auch nicht für ein paar Tage pro Woche.“ Auch weil die Politik in dieser Hinsicht noch keine Einigung über das weitere Vorgehen getroffen hat.

Weitere Fragen hinsichtlich der Arbeit im Homeoffice

Viele Menschen fragen sich beispielsweise, ob man im Homeofffice auch unfallversichert ist. Zu diesem Thema äussert sich Anwalt und Rechtsexperte Arndt Kempgens (52): “Das betrifft nur Unfälle, die nicht mit der eigentlichen Arbeit zu tun haben. Beispiel: Der Sturz auf dem Weg vom Büro zur Kantine ist versichert, der Sturz im Homeoffice auf dem Weg zum Kühlschrank nicht.“ Ob sich die Arbeit im Homeoffice für die Unternehmen positiv oder negativ auswirkt, soll nun untersucht werden. Allerdings sinken die Einnahmen der Wirtschaft durch das Homeoffice um rund 15 Milliarden Euro, weil die Arbeitnehmer kein Geld mehr auf dem Arbeitsweg ausgeben. Doch das Arbeiten im Homeoffice hat auch einen positiven Effekt. So schätzt der

Verkehrsclub Deutschland (VCD), dass durch die Arbeit im Homeoffice der Ausstoss von drei Millionen Tonnen Treibhausgasen pro Jahr vermieden werden kann. Umstritten ist auch, wie es mit der Arbeitsleistung im Homeoffice aussieht. Während in einer DAK-Umfrage 59 Prozent der Arbeitnehmer angeben, im Homeoffice produktiver zu sein, kommen Studien der Deutschen Bank zu einem anderen Ergebnis. Die Studie zeigt auf, dass das Arbeiten durch erschwerte Kommunikation und EDV-Probleme weniger effektiv ist.

Macht Arbeiten im Homeoffice krank?

Überraschenderweise klagen viele Mitarbeiter im Homeoffice über gesundheitliche Problem. Etwas mehr als jeder 3. Arbeiter, der im Homeoffice arbeitet klagt vermehrt über Kopfschmerzen und Verspannungen im Rücken. Zudem haben viele Homeoffice-Arbeiter eine deutliche Zunahme von Gewicht experimentiert. Unter anderem soll es vereinzelt auch zu Problemen mit den Augen gekommen sein. Trotzdem scheint sich ein Großteil der Mitarbeiter im Homeoffice wohler zu fühlen als vor Ort im Büro. 62 Prozent der Befragten einer Insa-Umfrage geben an vorwiegend positive Erfahrungen bei der Arbeit im Homeoffice gemacht zu haben. Nur sechs Prozent der Befragten schätzen die Arbeit im Homeoffice als schlecht ein.

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