Ein Beratergremium der Bundesregierung fordert mit Blick auf den Energiemarkt mehr Wechselbereitschaft von Verbrauchern und Verbraucherinnen sowie eine Überarbeitung des Grundversorgersystems. "Die Wechselbereitschaft könnte etwa durch Informationskampagnen erhöht werden", erklärte die Monopolkommission am Montag. Zur Bestimmung des Grundversorgers könnte ein Ausschreibungsmodell konzipiert werden.
"Insbesondere die Gasverknappung infolge des Krieges in der Ukraine hat zu Unsicherheit und Preissteigerungen für Haushalte und Industrie geführt", stellten die Regierungsberater fest. Wettbewerb am Endkundenmarkt sei daher "umso wichtiger, um langfristig bezahlbare Preise zu sichern".
Am aktuellen System der Grundversorgung mit Strom oder Gas monierten die Experten, dass dadurch, dass der größte Anbieter automatisch zum Grundversorger wird, dieser so "seine Marktmacht erhalten" könne. Dem Wettbewerb sei dies abträglich, es "sollten Alternativen zum jetzigen System geprüft werden".
Mit Blick auf eventuell zukünftig nötige Unterstützungsmaßnahmen wegen hoher Preise oder Preisschwankungen sprach sich die Monopolkommission gegen erneute Preisbremsenmodelle aus. "Preiseingriffe verzerren Knappheitssignale und sind zudem aus Verteilungssicht ungenau, da auch einkommensstarke Haushalte von ihnen profitieren", erklärte das Gremium. Besser geeignet seien "direkte Transferzahlungen an bedürftige Haushalte".
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