Wieder einmal ist das Thema des Nettovermögens des Milliardärs Elon Musk im Laufe seines laufenden Verleumdungsprozesses aufgetaucht. Diesmal war es das Ergebnis einer direkten Frage von L. Lin Wood, der Anwältin des britischen Höhlentauchers Vernon Unsworth, den Musk während der thailändischen Höhlenkatastrophe, bei der ein Dutzend Kinder unter der Erde gestrandet waren, auf Twitter als "Pädo-Typ" bezeichnet hatte.
Unsworth fordert wegen des Tweets nur 75.000 Dollar Schadenersatz, aber CNBC berichtet, dass Musks Nettovermögen in das Verfahren einbezogen wurde, nachdem Musk von Wood gefragt wurde, ob der beleidigende Tweet irgendwelche Auswirkungen auf Musks eigenes Nettovermögen gehabt habe. In seiner Antwort sagte Musk, er habe "besorgte Hinweise von Aktionären erhalten", und am Ende seiner Aussage wurde er trotz der Einwände seines eigenen Anwalts gefragt, wie hoch sein genaues Nettovermögen sei.
Musks Antwort lautete, dass er nicht genau wisse, wie viel er wert sei, und dass sich die Zahl auf jeden Fall von Tag zu Tag ändere. Er sagte, dass der größte Teil seines Vermögens in seinen Unternehmen Tesla und SpaceX steckt und dass er nur wenig Bargeld besitzt. Auf die Frage, ob 20 Milliarden Dollar eine "vernünftige Schätzung" seines Nettovermögens seien, antwortete er erneut, dass er es nicht wisse, aber dass "ich denke, dass die Aktien von SpaceX und Tesla das wahrscheinlich ausmachen."
Unabhängig von Musks Nettovermögen oder Bargeldbestand wird es die Aufgabe der Geschworenen in diesem Fall sein, zu entscheiden, ob der "Pädo-Typ" eine Verleumdung darstellt und ob Unsworth dadurch ein Schaden entstanden ist. Musk hat sich für den Tweet entschuldigt und vor Gericht behauptet, er habe ihn nicht wörtlich nehmen wollen, sondern ihn als Reaktion auf Unsworths "unprovozierten Angriff" bezeichnet, der seiner Meinung nach erfolgte, nachdem Unsworth die erfolgreiche Rettung der 12 jungen Fußballspieler und ihres Trainers, die in einer unterirdischen Höhle in Thailand gefangen waren, geleitet hatte. Unsworth bezeichnete Musks eigenen Beitrag zu den Rettungsbemühungen als Publicity-Gag und sagte in einem CNN-Interview, Musk könne sein U-Boot dahin stecken, wo es weh tut. Musk verglich seinen eigenen Tweet mit diesen Kommentaren vor Gericht:
"Ich nehme an, er wollte mich nicht wortwörtlich mit einem U-Boot vergewaltigen. Ich habe nicht wörtlich gemeint, dass er ein Pädophiler ist."
Die Geschworenen werden demnächst entscheiden, ob dies wirklich der Fall war und ob Musk dafür zahlen muss.
