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Elon Musk kritisiert deutsche Seenotrettung im Mittelmeer

Elon Musk, der Multimilliardär, Tesla-Gründer und ehemalige Twitter-Chef, mischt sich in die Debatte um die Seenotrettung im Mittelmeer ein und sorgt für Aufregung.

Elon Musk teilt auf Twitter ein Video, das die Rettung von Migranten aus dem Mittelmeer zeigt. Dabei behauptet der Kanal, dass acht deutsche Nichtregierungsorganisationen im Mittelmeer "illegale Einwanderer einsammeln, die in Italien ausgeladen werden sollen". Die Botschaft des Kanals lautet: "Hoffen wir, dass die AfD die Wahlen gewinnt, um diesen europäischen Selbstmord zu stoppen". In Frageform fragt Musk: "Ist sich die deutsche Öffentlichkeit dessen bewusst?" Es scheint, dass er damit gegen die Seenotrettung Stellung beziehen möchte. Elon Musk mischt sich immer wieder in politische Themen ein und wird für seine polarisierenden Aussagen über Migration und die Zunahme von Hassrede auf Twitter kritisiert. Das Auswärtige Amt reagierte schnell auf das Video zur Seenotrettung im Mittelmeer. Auch auf Twitter antwortete das Ministerium von Annalena Baerbock, der Vorsitzenden der Grünen, auf die Seenotrettung: "Ja. Und das nennt man Leben retten." Die deutsche Bundesregierung zahlt in diesem Jahr bis zu zwei Millionen Euro an Seenotrettungsorganisationen. Außenministerin Baerbock unterstützt die Seenotrettungsorganisationen und betont, dass sie neben der italienischen Küstenwache eine lebensrettende Aufgabe im Mittelmeer übernehmen. Sie setzen sich dafür ein, dem Sterben im Mittelmeer "Menschlichkeit entgegenzusetzen". Laut Baerbock sind in diesem Jahr bereits mindestens 2300 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben gekommen. Dies sind "2300 Schicksale, Menschen mit Hoffnungen und Plänen für die Zukunft". Die Seenotrettung verdient daher unsere Unterstützung, so Baerbock. Die italienische NGO Sant'Egidio erhält 400.000 Euro für die Versorgung von aus Seenot geretteten Menschen in Italien. Dies bestätigte das Ministerium auf Anfrage der BILD-Zeitung. Die deutsche Organisation "SOS Humanity" erhält jedoch das Doppelte für Rettungsmaßnahmen auf See vor der Küste Afrikas und der Überführung der Geretteten nach Italien. Die italienische Regierung ist empört über die deutsche Unterstützung für die Seenotrettung. Sie kritisiert, dass Berlin Gruppen finanziert, die illegale Migranten aus Seenot retten und direkt nach Italien bringen, anstatt sie gemäß den Vorschriften in den nächsten Hafen zu bringen, der sich in der Regel in Nordafrika befindet. Italien droht sogar damit, eine neue Asylpolitik auf europäischer Ebene platzen zu lassen.