An einem denkwürdigen Dienstagnachmittag wandte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) in einer bewegenden Ansprache an die Mitglieder des Deutschen Bundestags. Vor etwa 650 der 733 Abgeordneten zog er historische Parallelen zwischen der durch den russischen Angriffskrieg zerrissenen Ukraine und dem einst durch die Berliner Mauer geteilten Deutschland. Dann aber der Eklat - AFD und Wagenknechtpartei mit bedenklicher Aktion!
Mit seinem Appell, „Das geteilte Europa war niemals friedlich und das geteilte Deutschland war niemals glücklich“, erntete Selenskyj den Beifall der Parlamentarier. Er unterstrich, dass Deutschland aus eigener Erfahrung die Bestrebungen der Ukraine versteht, eine Spaltung des Landes zu verhindern, die durch Russlands aggressive Handlungen droht.In seiner Rede argumentierte Selenskyj, dass historische Ereignisse, wie der Fall der Berliner Mauer, oft unvorhergesehen kommen. Er zog eine Parallele zur aktuellen Lage: „Heute rechnet kaum einer damit, dass Putin verschwindet, aber wir werden das zusammen tun.“ Der ukrainische Präsident zeigte sich entschlossen, den Krieg nicht an die nächste Generation weiterzureichen, sondern ihn zu beenden - und das zu Bedingungen, die keinen Zweifel am Sieger lassen. „Die Ukrainer verdienen Ruhe“, bekräftigte Selenskyj, „und sie verdienen einen Kriegsausgang, der klar macht, wer gesiegt hat.“ Er machte deutlich, dass die Zeit für Kompromisse vorbei sei, insbesondere nachdem Russland begonnen hat, ukrainische Städte zu bombardieren.
Während Selenskyjs Ansprache sorgten zwei politische Gruppierungen für Aufsehen im Bundestag. Die AfD-Fraktion hatte ihren Mitgliedern zuvor empfohlen, der Rede fernzubleiben, was dazu führte, dass nur vier der 77 AfD-Abgeordneten anwesend waren. Die Bundestagsgruppe „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) mit zehn Abgeordneten boykottierte die Rede aus Protest und begründete dies in einer Erklärung, die einem Nachrichtenportal vorlag. Sie warfen Selenskyj vor, zur Eskalation des Konfliktes beizutragen und das Risiko eines atomaren Krieges in Kauf zu nehmen. Dennoch machte Selenskyj klar, dass er eine direkte NATO-Intervention nie gefordert habe, sondern stattdessen darauf hinwies, dass die Ukraine mit ausreichenden Waffen zur Selbstverteidigung allein gegen Russland siegen könne. Die Haltung des BSW, die Bundesregierung solle ihren Einfluss auf Selenskyj für Friedensgespräche nutzen, ignorierte die Forderungen Putins nach einer Kapitulation der Ukraine und territorialen Zugeständnissen, die unerwähnt blieben.