Rekord-Winter vorhergesagt! Wie hart trifft es Deutschland? Nach einem heißen Spätsommer erlebte Deutschland einen drastischen Wetterwechsel mit frühem Schneefall im September, gefolgt von einer erneuten sommerlichen Wärmeperiode. Doch was erwartet uns in den kommenden Monaten - die ersten Prognosen sind erschreckend:
In Frankfurt und vielen anderen Teilen Deutschlands denkt derzeit kaum jemand an den Winter, vor allem nicht nach den kürzlichen sommerlichen Temperaturen. Doch der erste Schnee in den Alpen überraschte viele – und führte sogar zu Todesfällen. Manche fragen sich, ob dies ein Vorzeichen für einen ungewöhnlich kalten und schneereichen Winter ist, wie er in Deutschland lange nicht mehr vorgekommen ist. Der Meteorologe Dominik Jung widerspricht dieser Vermutung: Nach den Langzeitprognosen einiger Wettermodelle, darunter das CFS-Modell des US-Wetterdienstes NOAA, stehe Deutschland ein "deutlich zu warmer Winter“ bevor. Die Temperaturen könnten bis zu zwei Grad über dem Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020 liegen. "Wir reden hier nicht nur von einem milden Winter, sondern möglicherweise von einem der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“, erklärt Jung.
Das CFS-Modell vergleicht zukünftige Wetterbedingungen mit historischen Daten, um Trends zu erkennen. Jung weist jedoch darauf hin, dass es sich um ein experimentelles Modell handelt und keine kurzfristige Wettervorhersage darstellt. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilt die Einschätzung, dass ein wärmerer Winter wahrscheinlich ist, jedoch sind solche Langzeitprognosen immer mit Unsicherheiten verbunden. Die Wettermodelle deuten aktuell auf einen warmen Spätherbst (Oktober bis Dezember) hin, mit Durchschnittstemperaturen von über 6°C. Für den Frühwinter (November bis Januar) und den Winter (Dezember bis Februar) werden ebenfalls eher milde Temperaturen erwartet.
Eine verlässlichere Winterprognose kann jedoch erst Mitte November getroffen werden, betont der DWD. Auch wenn die letzten zehn Winter in Deutschland meist mild ausfielen, gibt es Anzeichen dafür, dass der kommende Winter zumindest etwas kälter ausfallen könnte als der vergangene. Allerdings könnten die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen in Nord- und Ostsee sowie im Mittelmeer auch in den kommenden Monaten zu Herbst- und Winterstürmen führen.
Starke Unwetter wie kürzlich in Österreich, Polen und Tschechien, die zu schweren Überschwemmungen führten, verdeutlichen die komplexen Wetterlagen, die in den kommenden Monaten auf uns zukommen könnten. Auch in Deutschland haben anhaltend hohe Pegelstände aufgrund von Starkregen bereits jetzt Auswirkungen, und es bleibt abzuwarten, wie sich das Wetter weiterentwickelt.