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Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin um 10,1 Prozent gesunken

Der Einsatz von Antibiotika ist in der Tiermedizin im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Insgesamt betrug die Abgabemenge 2022 rund 540 Tonnen, was einen Rückgang von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, wie das zum Landwirtschaftsministerium gehörende Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Donnerstag erklärte. Verglichen mit dem Beginn der Erfassung im Jahr 2011, ist die Antibiotikamenge sogar um rund 68 Prozent gesunken.

Seit 2011 müssen Pharmaunternehmen und Großhändler dem BVL mitteilen, wie viel Antibiotika sie jährlich an Tierärztinnen und Tierärzte in Deutschland abgeben. Einen möglichen Einflussfaktor für die stetige Abnahme der Menge sieht das Landwirtschaftsministerium im Rückgang der Tierzahlen in der landwirtschaftlichen Haltung. Vor allem bei Schweinen sei das der Fall.

Die Zahl der Schweinehaltungen hat im vergangenen Jahr um 10,1 Prozent abgenommen und sank auf 16.940 Betriebe. Genau lasse sich die Gesamtabgabemenge aber nicht einzelnen Tierarten zuordnen, da die meisten Mittel für mehrere Tierarten zugelassen seien, erklärte das BVL.

Antibiotika werden eingesetzt, um kranke Tiere zu behandeln und zu verhindern, dass die Krankheiten auf  Menschen übertragen werden. Dabei ist die Entwicklung und Verbreitung von Antibiotikaresistenzen ein Problem in der Human- sowie in der Veterinärmedizin. Um dem entgegenzuwirken, seien angesichts der grenzüberschreitenden Problematik “neben nationalen auch europäische Vorschriften dringend notwendig”, forderte das Landwirtschaftsministerium. Gleichzeitig sei es wichtig, die Anwendung von Antibiotika “mit kritischer Bedeutung auf das unvermeidbare Minimum zu reduzieren”.

mb/pe

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