Manchmal fragt man sich wirklich, was im Kopf einiger Menschen vorgeht. Ein 31-jähriger Mann ist nun wegen der Tötung seiner Freundin (40) zu einer Freiheitsstrafe von 10 Jahren verurteil worden. Der Fall hatte für Aufsehen gesorgt, da der Täter sogar skrupellos genug gewesen war, die Frau mit einer vorgetäuschten Beerdigung seiner eigenen Mutter in die Falle zu locken. Das Gericht stellte die volle Schuldfähigkeit des Täters fest.
Im Juli 2019 hatte Täter Kevin K. seine ehemalige Freundin Ivanna H. auf einen Parkplatz in Weinstadt gelockt, weil angeblich seine Mutter gestorben sei. Der Täter und sein Opfer sollen im Zeitraum von etwa anderthalb Jahre eine Affäre miteinander gehabt haben. Doch Kevin K. hatte gleichzeitig noch eine zweiten Frau, die zum Tatzeitpunkt ein Kind von ihm erwartet habe. Nachdem die Frau merkte, dass keine Beerdigung stattfinden würde, kam es anscheinend zu einem schweren Streit.
Das Opfer solle den Mann von sich weggestossen haben, so dass dieser stürzte. Anschließend schlug Kevin K. ihr zweimal ins Gesicht und würgte die Frau bis zum Erstickungstod. Nach Auffassung des Gerichts nahm der Täter dabei den Tod der Frau völlig gleichgültig in Kauf. Den Körper seines Opfers versteckte er in einem Gebüsch und bedeckte ihn am Tag nach der Tat mit Stroh.
Kevin K. hatte sich erst Monate nach der Tat der Polizei gestellt. Gleich zu Beginn des Prozesses hatte er seine Schuld eingestanden. Auch wenn das Gericht ihm glaubte, dass die Tat nicht vorher geplant gewesen war, sah es keine Gründe für strafmildernde Umstände.
Die Staatsanwaltschaft hatte bei ihrem Plädoyer eine Freiheitsstrafe von zwölf Jahren gefordert, die Verteidigung des Täters beantragte eine Strafe von achteinhalb Jahre. Mit dem Strafmass können anscheinend beide Seiten leben und haben angekündigt keine Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.