Shaun Turner (38) bemerkte diffuse Veränderungen an seinem Körper. Nach einem Arztbesuch wurde bei ihm ein Tumor diagnostiziert.
Shaun, ein Fährmann von der britischen „Isle of Wight“, verlor nach und nach sein Augenlicht und seinen Geruchssinn, berichten britische Medien.
Die Symptome und die Entdeckung des Tumors
Shaun beschrieb seine Symptome laut britischen Medien folgendermaßen: „Meine Persönlichkeit hat sich verändert. Normalerweise bin ich sehr entspannt und gelassen und habe viel Energie. Die Auswirkungen des Tumors machten mich ständig müde, dauergeil und aggressiv.“ Seine Frau schickte ihn zu einem Sehtest beim Augenarzt. Die Mediziner stellten beunruhigende Abweichungen fest und überwiesen ihn zu einer Gehirnuntersuchung. Dort wurde ein orangengroßer Tumor im Kopf entdeckt. Obwohl dies bereits 2014 geschah, machte Shaun seinen Fall erst jetzt öffentlich.
Die Diagnose und der Kampf gegen den Tumor
Shaun, zweifacher Vater, beschreibt die bittere Diagnose: „Als ich es erfuhr, fühlte es sich ehrlich gesagt nicht real an. Meine ganze Familie und meine Freunde waren so besorgt, dass ich nicht in der Lage war, irgendeine Schwäche zu zeigen oder mich beirren zu lassen.“ Trotzdem gestand er, „innerlich große Angst“ gehabt zu haben. Kurz nach der Diagnose wurde Shaun am Kopf operiert und der Tumor weitgehend entfernt. Sein Schädel wurde mit 62 Klammern zusammengehalten und genäht. Der Eingriff verlief erfolgreich. 2020 folgte eine Strahlentherapie, um „sehr kleine Reste“ des verbliebenen Tumors zu entfernen. Jetzt unterzieht er sich regelmäßigen Kontrolluntersuchungen und Scans, um den Tumor zu überwachen.
Eine weitere tragische Diagnose in der Familie
Nachdem Shaun weitgehend geheilt war, musste seine Familie einen weiteren schweren Schicksalsschlag verkraften. Im Dezember 2018 wurde bei seiner Mutter Jill Turner ein Glioblastom diagnostiziert, ein schnell wachsender und aggressiver Hirntumor (Stufe IV). Erste Anzeichen können Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Seh- und Sprachstörungen sein. Betroffene zeigen häufig auch leichte Reizbarkeit und Desorientierung.
Die Wahrscheinlichkeit und die Suche nach Antworten
Die häufigste Todesursache in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch für die Familie Turner wurde die Krankheit zur bitteren Realität. Jills falsche Diagnose (psychischer Zusammenbruch) wurde später korrigiert und sie erhielt eine intensive Strahlentherapie. Doch sie verstarb vier Monate später. Shauns Bruder Daniel äußerte sich zu der doppelten Diagnose in der Familie: „Dass die Krankheit unsere Familie zweimal getroffen hat, war schockierend. Wir haben die Ärzte gefragt, wie wahrscheinlich es ist, dass wir die Krankheit an unsere Kinder weitergeben. Aber sie sagten, es sei einfach Pech.“ Karen Noble, Forschungsdirektorin der britischen Charity-Organisation „Brain Tumour Research“, kommentierte: „Diese beiden Diagnosen in derselben Familie zu haben, ist ein extrem seltenes Ereignis, die Chance liegt bei weniger als eins zu einer Million.“