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Ein Jahr nach Anschlag auf Flüchtlingsheim in Sachsen Verdächtiger ermittelt

Knapp ein Jahr nach einem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Bautzen ist ein Tatverdächtiger ermittelt worden. Ein 38-jähriger Mann aus Bautzen wird für den Angriff verantwortlich gemacht, wie das sächsische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Dresden mitteilte. Auf seine Spur hätten die intensive Ermittlungsarbeit und Hinweise aus der Bevölkerung geführt.

Bei Durchsuchungen wurden am Freitagmorgen in der ostsächsischen Stadt demnach zahlreiche Beweismitteln beschlagnahmt, darunter Werkzeuge, Bekleidung, Speichermedien und Mobiltelefone. Deren Auswertung werde noch einige Zeit dauern.

Wenige Tage vor der Eröffnung der Flüchtlingsunterkunft war ein Brandanschlag auf das Haus verübt worden. Unbekannte warfen mehrere Fensterscheiben am "Spreehotel" ein. Im Innern des Gebäudes brach ein Feuer aus. Der Sachschaden betrug rund 300.000 Euro.

Vier Mitarbeiter der Unterkunft, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus aufhielten, blieben unverletzt. Wenige Tage später sollten dort die ersten Flüchtlingsfamilien einziehen. Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) sprach damals von einer fremdenfeindlichen Tat. Das LKA und die Staatsanwaltschaft Görlitz ermitteln seitdem wegen schwerer Brandstiftung.

hex/cfm