Bricht jetzt Putins gesamte Front zusammen? Offenbar geht die Siegesserie der ukrainischen Erfolge auf dem Schlachtfeld weiter. Nachdem die russische Armee in den letzten Tagen bereits die strategisch wichtige Stadt Lyman verloren hat, bröckelt nun auch ein weiterer Frontabschnitt im Süden der Ukraine im Gebiet der Region Cherson. Dort soll es den ukrainischen Truppen am Sonntag gelungen sein, einen weiten Vorstoß in dem von Russland besetzten Gebiet durchzuführen. Damit verliert Russland kurz nach der illegalen Annexion ukrainischer Gebiete weiter an Territorium.
Die Meldung über den Durchbruch der ukrainischen Streitkräfte in Richtung der Stadt Dudtschany in der Region Cherson wurde von Militärkorrespondenten verbreitet. Darüber berichtete unter anderem auch der russische Kriegshetzer Vladen Tatarsky auf seinem Telegram-Kanal. Noch vor wenigen Tagen hatte sich diese Ortschaft am Fluss Dnepr noch tief im von den Russen besetzten Gebiete befunden. Nun jedoch scheinen die russischen Verteidigungslinien komplett zusammengebrochen zu sein. Wie Tatarsky weiter mitteilt, musste die russische Armee wegen des ukrainischen Vorstoßes mehrere Ortschaften räumen. Mit der Eroberung weiterer Gebiete am Flussufer des Dnepr nähren sich die ukrainischen Kämpfer nun Schritt für Schritt der Großstadt Cherson. In diesem Gebiet eingesetzte Soldaten der russischen Armee betteln bei Telegram förmlich um Luftunterstützung. “Wir sind auf Luftunterstützung angewiesen. falls jemand Kontakt zu den Kommandeuren hat, bitten wir dringend um Hilfe“, heißt es dort. Scheinbar ist der Kontrollverlust der Russen dort ähnlich groß, wie zuletzt bei den ukrainischen Vormärschen bei Charkiw und Lyman. Es droht der nächste komplette Kollaps.
Laut Nico Lange, der bis 2021 Leiter des Leitungsstabs im Verteidigungsministerium war, habe die Ukraine massive Angriffe durchgeführt, bei denen sie auch Verluste am Südwest-Ufer des Dnepr erlitten habe. Allerdings sei die russische Armee an diesem Frontabschnitt nun chaotisch dabei sich aufzulösen. In den vergangenen Tagen hatte die ukrainische Armee enormen Druck auf die dort befindlichen 20.000 russische Soldaten ausgeübt, deren Versorgungslage der Experte mittlerweile als prekär einschätzt. Angeblich soll Wladimir Putin selbst den Befehl an die Generäle gegeben haben, das westliche Ufer des Flusses zu verteidigen. Im schlimmsten Falle könnte diese Entscheidung Putins 20.000 russische Soldaten das Leben kosten, weil sie sich nicht rechtzeitig zurückgezogen haben. Aktuell marschiert die ukrainische Armee bereits aus 2 Richtungen auf Cherson vor. Selbst auf dem russischen Propagandakanal “Rybar“ bei Telegram berichten russische Propagandisten von einem Zusammenbruch der Front der russischen Armee. Sorgen macht im Augenblick das Wetter. Der Regen der letzten Tage erschwert der ukrainischen Armee das Vorwärtskommen, da die Fahrzeuge nun auf befestigte Straßen angewiesen sind. Auf vielen Propagandakanälen häuft sich nun die Kritik am Kreml. Die von dort erhaltenen Informationen seien weitgehend Lügen. Zudem werden die militärischen Entscheidungen der russischen Führung heftig kritisiert.
