Eine traurige Nachricht erschüttert heute Italien: Der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Ein Sprecher bestätigte den Tod des Politikers und Medienunternehmers gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Italienische Medien hatten zuvor über seinen Tod in einem Krankenhaus in Mailand berichtet. Vor wenigen Tagen erst wurde er entlassen – nur der traurige Rückschlag!
Berlusconi litt an Leukämie und wurde letzten Freitag in ein Krankenhaus eingeliefert. Zunächst hieß es, dass er geplante Untersuchungen im Zusammenhang mit seinem Blutkrebs durchführen lassen wollte. Das Ärzteteam in Mailand gab bekannt, dass keine unmittelbare Lebensgefahr bestand.
Schon am 5. April war Berlusconi in dieselbe Klinik eingeliefert worden, nachdem er über Atemprobleme geklagt hatte. Nach erfolgreicher Behandlung eines Lungeninfekts konnte er das Krankenhaus erst sechs Wochen später verlassen.
Silvio Berlusconi prägte das öffentliche Leben in Italien über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Rollen. Er war nicht nur als Politiker aktiv, sondern auch als Medienmogul und langjähriger Eigentümer des renommierten Fußballvereins AC Mailand. Zwischen 1994 und 2011 war er dreimal Ministerpräsident. Im vergangenen September wurde er bei den Parlamentswahlen in den Senat gewählt. Seine Partei Forza Italia koaliert derzeit mit der Regierung der ultrarechten Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.
Der kontroverse Politiker musste sich vor Gericht wegen Dutzender mutmaßlicher Wirtschafts- und Korruptionsdelikte sowie seiner Rolle bei den berüchtigten Bunga-Bunga-Sexpartys verantworten. Im Jahr 2013 wurde er wegen Steuerbetrugs rechtskräftig verurteilt.
In den letzten Jahren hatte Berlusconi mehrfach mit schweren Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Im Jahr 2020 wurde er mehrere Wochen lang aufgrund einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt.
Mit dem Tod von Silvio Berlusconi verliert Italien eine schillernde Persönlichkeit, die das politische und mediale Geschehen des Landes maßgeblich beeinflusst hat. Sein umstrittenes Erbe wird sowohl in der politischen als auch in der gesellschaftlichen Debatte weiterhin präsent sein. Die italienische Nation trauert um einen ihrer prägendsten Politiker der jüngeren Geschichte.
