Sie haben es wirklich getan! Die Russen haben die gigantische Kachowka-Staumauer gesprengt und damit eine riesige Katastrophe in gang gesetzt! Mindestens 80 Orte sind von den heranrollenden Fluten betroffen, Menschen fliehen, die Zeit ist knapp! Darüber hinaus liegt Europas größtes AKW am Stausee und wird von dort mit Kühlwasser versorgt! Wahnsinn – auch ein Supergau ist denkbar! Hier alles, was wir bisher wissen:
Im russisch kontrollierten Teil der südukrainischen Oblast Cherson wurde der gigantische Kachowka-Staudamm gesprengt. Videos zeigen heftige Explosionen rund um den Staudamm, der noch aus der Sowjetzeit stammt. Infolgedessen strömte Wasser durch die Überreste des Damms. Der Kachowka-Staudamm, der eine Kapazität von 18,2 Milliarden Kubikmetern Wasser hat, wurde gesprengt, was zu erhöhter Alarmbereitschaft führte. Der Gouverneur der Oblast Cherson, Olexandr Prokudin, gab bekannt, dass Evakuierungen in den Gebieten rund um die Stadt Kachowka bereits begonnen haben. Präsident Selenskyj berief aufgrund der Explosion am Staudamm einen Sicherheitsrat ein. Laut Prokudin wird das Wasser voraussichtlich in fünf Stunden einen kritischen Stand erreichen.
Russian terrorists. The destruction of the Kakhovka hydroelectric power plant dam only confirms for the whole world that they must be expelled from every corner of Ukrainian land. Not a single meter should be left to them, because they use every meter for terror. It’s only… pic.twitter.com/ErBog1gRhH
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) June 6, 2023
Das Ausmaß der Zerstörung, die Geschwindigkeit und Menge des Wassers sowie die potenziell betroffenen Überschwemmungsgebiete werden derzeit noch ermittelt, teilte das Kommando Süd der ukrainischen Streitkräfte auf seiner Facebook-Seite mit. Etwa 80 Gemeinden sind von den Auswirkungen betroffen.
Der ukrainische Präsident Selenskyj verurteilt die Zerstörung des Staudamms und macht Russland dafür verantwortlich. In einem Telegram-Post schreibt er: “Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms durch russische Terroristen beweist der ganzen Welt nur, dass sie aus jedem Winkel des ukrainischen Landes vertrieben werden müssen. Kein einziger Meter sollte ihnen bleiben, denn sie nutzen jeden Meter für Terror.”
Die Sicherheit des AKW Saporischschja, das sich in der Nähe des Stausees befindet und unter russischer Kontrolle steht, wird ebenfalls zur Sorge. Die Russen behaupten, dass die Sprengung des Staudamms keine Gefahr für das größte Atomkraftwerk Europas darstellt. Die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom hingegen warnt davor, dass die Zerstörung des Kachowka-Staudamms eine Bedrohung für das AKW darstellt. Das Wasser aus dem Kachowka-Stausee sei für die Stromversorgung der Turbinenkondensatoren und Sicherheitssysteme des Kernkraftwerks erforderlich, erklärt Energoatom. Derzeit sei das Kühlbecken des AKW Saporischschja voll, jedoch könne die Zerstörung des Staudamms zu Problemen führen.
Die genauen Hintergründe und Verantwortlichkeiten für die Sprengung des Kachowka-Staudamms sind derzeit Gegenstand von Ermittlungen.