Während die Regierung in Moskau zu Beginn der Invasion der Ukraine noch auf eine Unterstützung der Luftwaffe gesetzt hatte, kommen in den letzten Wochen kaum noch russische Kampfjets zum Einsatz. Und dass, obwohl seit Monaten beispielsweise schwere Kämpfe um die Stadt Bachmut herrschen, bei denen die russischen Truppen sicherlich über Unterstützung aus der Luft froh wären. Doch nun scheint sich das Blatt zu wenden – Putin zieht Jets und Hubschrauber zusammen – was ist sein Ziel?
Wie die englische Tageszeitung “Financial Times“ berichtet, habe das russische Militär damit begonnen Kampfflugzeuge und Hubschrauber ganz in der Nähe zur Grenze der Ukraine zusammenzuziehen. Deshalb rechnen westliche Geheimdienste damit, dass die russische Armee schon bald eine deutlich stärkere Unterstützung seiner Truppen aus der Luft plant. Zu Beginn der Invasion der Ukraine hatte die Regierung in Moskau verstärkt Kampfjets und Hubschrauber eingesetzt. Etwa 140 Einsätze pro Tag soll die russische Luftwaffe damals geflogen haben. Man hatte das Ziel, die ukrainische Luftwaffe weitgehend auszuschalten und den Luftraum über der Ukraine zu kontrollieren. Doch wie alle Pläne der russischen Militärführung, die eine komplette Einnahme der Ukraine innerhalb weniger Tage zum Ziel hatte, scheint man sich bei diesen Plänen verkalkuliert zu haben. Denn auch die Verluste bei der russischen Luftwaffe sind hoch, was zu zahlreichen Problemen geführt hat. Unter anderem verfügt die russische Armee nur noch über wenige erfahrene Kampfpiloten, die bereits Erfahrung in anderen Kriegsgebieten gesammelt haben. Außerdem wird über einen Mangel an Waffen spekuliert, die von den Flugzeugen und Hubschraubern abgefeuert werden können.
Westliche Militärexperten wir gehen davon aus, dass die russische Luftwaffe etwa bis zu 10 Prozent ihrer Kampfjets und Hubschrauber im bisherigen Konflikt mit der Ukraine verloren hat. Trotzdem habe Russland nach Schätzung der Experten noch mindestens 1.150 kampffähige Flugzeuge in der Hinterhand. “Wir wissen, dass Russland trotz der in der Ukraine erlittenen Verluste noch eine beträchtliche Anzahl kampffähige Flugzeuge in der Hinterhand hat“, verdeutlichte deshalb auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Im Gegensatz dazu besitze die Ukraine lediglich einen Bruchteil dieser Kapazitäten. Zu Beginn des Krieges habe die Ukraine einhundertfünfundzwanzig Kampfjets besessen. Im Zuge der russischen Invasion habe das Land jedoch mindestens 50 Prozent dieser Jets verloren. Angesichts der erdrückenden Übermacht der russischen Armee in diesem Bereich hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen dazu aufgefordert, der Ukraine auch Kampfjets zur Verfügung zu stellen. In den letzten Monaten hatten die Russen den Einsatz der eigenen Luftwaffe allerdings deutlich zurückgeschraubt, weil es offenbar Probleme bei der Belieferung mit Munition gegeben habe. Nun muss man schauen, ob die Ansammlung von Hubschraubern und Flugzeugen an der ukrainischen Grenze ein Anzeichen darauf ist, dass dieser Mangel behoben wurde. sollte dies der Fall sein, drohen der Ukraine dann wohl verstärkt Angriffe durch Kampfjets und Kampfschrauber.
