Nach einem Konzert des Schlagersängers Roland Kaiser (71) in Cottbus, Brandenburg, sind bei der Polizei sechs Anzeigen eingegangen, die den Verdacht auf K.-o.-Tropfen in den Getränken der Besucher beinhalten. Das Konzert der „Alles O.K.!“-Tour fand bereits am 23. Juni im Cottbuser Spreeauenpark statt, jedoch gingen die Anzeigen erst eine Woche später bei der Polizei ein, die letzte dann am Donnerstag. Was ist geschehen – hier alle Hintergründe:
Gemäß Informationen von BILD haben fünf Frauen und ein Mann online bei der Polizei in Cottbus Anzeige erstattet. Sie berichten, sich nach dem Konsum von Alkohol unwohl gefühlt zu haben und Gedächtnislücken aufzuweisen. Sie sind sich nicht sicher, was temporär mit ihnen passiert ist, und sind der Ansicht, dass es nichts mit dem Alkoholkonsum zu tun hatte, so eine Polizeisprecherin gegenüber BILD. Die betroffenen Besucher hatten ihre Getränke im normalen offiziellen Veranstaltungsbereich gekauft und konsumiert.
Roland Kaiser äußerte sich am Donnerstag gegenüber BILD: „Ich habe es erst gestern erfahren und finde das ganz entsetzlich und verurteile so etwas. Ich finde es absolut richtig, dass nun ermittelt wird.“ Der Schlagerstar hofft, dass der Vorfall aufgeklärt und die mutmaßlichen Täter bestraft werden können.
Da die mutmaßliche Tat jedoch bereits mehr als eine Woche zurückliegt, gestalten sich die Ermittlungen als äußerst schwierig. „Es ist immer hilfreich, wenn man sich gleich danach an uns wendet, damit wir feststellen können, ob tatsächlich Substanzen enthalten waren“, ergänzte die Sprecherin. Vor den Anzeigen gab es bereits Gerüchte auf Facebook über den Einsatz von K.-o.-Tropfen in den Getränken. Eine Facebook-Nutzerin berichtet beispielsweise, dass sie das Konzert nach nur 1,5 Gläsern Wein verlassen musste. Sie schreibt: „Das Körpergefühl ließ einfach nach. Ich brauchte Hilfe beim Laufen. Ab da hatte ich einen Filmriss bis zum nächsten Morgen.“ Die Polizei ermittelt nun gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Körperverletzung. Der Veranstalter Semmel Concerts Entertainment GmbH äußerte sich auf Anfrage von BILD wie folgt: „Wir prüfen derzeit gemeinsam mit allen Beteiligten den vermeintlichen Sachverhalt, von dem wir heute über die Berichterstattung erstmals Kenntnis erlangt haben.“ Jedoch könne man “nicht bestätigen, dass es während der Konzerte entsprechende Vorfälle gab“. Weder der Sicherheitsdienst noch die Sanitäter der Johanniter hätten während der Veranstaltung Hinweise auf den Einsatz von Betäubungsmitteln erhalten.