Die Anwesenheit von Söldnern der russischen Privatarmee Wagner in Belarus bereitet Polen Sorgen. Die Regierung in Warschau beobachtet die Situation genau und bereitet sich auf mögliche Provokationen an ihrer Ostgrenze vor. Militärübungen laufen bereits, um auf “jeden Destabilisierungsversuch sofort reagieren zu können”. Die ANTO-Grenze ist ein Pulverfass – droht eine Eskalation?
Nachdem Wagner-Söldner in ein Militärübungsgelände im benachbarten Belarus verlegt wurden, wächst die Besorgnis in Polen. Das Verteidigungsministerium in Warschau hat angekündigt, die Situation aufmerksam zu verfolgen und ist bereit für verschiedene Szenarien. Derzeit findet bereits eine Übung zweier Brigaden statt, um die “uneingeschränkte Fähigkeit” Polens zu demonstrieren, auf jegliche Versuche der Destabilisierung umgehend zu reagieren. Das belarussische Verteidigungsministerium hatte zuvor bekanntgegeben, dass Wagner-Söldner an der Grenze Soldaten trainieren. Eine mehrtägige “taktische Übung” findet auf einem Übungsgelände nahe der Stadt Brest statt, nur wenige Kilometer von der Grenze zu Polen entfernt. Dies hat Polen besorgt, da es bereits in der Vergangenheit Angriffe auf seine Grenze durch Belarus mit Hilfe von illegalen Migranten erlebt hat. Es besteht die Sorge vor möglichen weiteren Attacken, möglicherweise auch durch militärische oder paramilitärische Formationen.
Der Kreml hat seinerseits besorgt auf die Übungen polnischer Truppen reagiert und erhöhte Aufmerksamkeit angekündigt, da Polen ein EU- und NATO-Mitglied ist und eine lange Grenze zu Belarus hat. Im Jahr 2021 eskalierte die Situation an der Grenze, als Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. Die Europäische Union beschuldigte den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, Migranten aus Krisenregionen in organisierten Gruppen an die EU-Außengrenze gebracht zu haben, um Druck auf den Westen auszuüben.
