Thüringens Minsiterpräsiden Bodo Ramelow hat sich nach einer sogenannten “Risikobegegnung” bereits in Selbstisolation begeben. Zuvor hatte der Politiker an einer Bundesratssitzung in Berlin teilgenommen. Im Anschluss an die Sitzung hatte dann seine Corona-Warn-App eine Risikobegegnung angezeigt. Aus diesem Grund haben sich sowohl Ramelow als auch zwei seiner Minister vorsorglich in Selbstisolation begeben
Wie jetzt bekannt geworden ist, hat sich Thüringens Ministerpräsident Bode Ramelow zusammen mit zwei seiner Minister, Justizminister Dirk Adams (Grüne) und Kulturminister Benjamin Hoff (Linke), in Selbstisolation begeben. Kultusminister Hoff hatte daraufhin einen erster Schnelltest absolviert, der negativ ausgefallen ist. Ramelow will bis mindestens Mittwoch in Selbstisolation bleiben und dann einen professionellen PCR-Test bei sich vornehmen lassen. Die Warnung der App geht mit ziemlicher Sicherheit auf die Begegnung mit einer Person in Berlin zurück. Auch Hoff hatte per Corona-App eine Warnmitteilung erhalten. Die Gruppe hatte am Freitag in Berlin an einer Sitzung im Bundesrat teilgenommen. Ramelow hatte dann am späten Nachmittag beim SPIEGEL-Spitzengespräch mit Moderator Markus Feldenkirchen teilgenommen. Während der Sitzung im Bundesrat hatte Ramelow keine Maske getragen. Dort will er aber keine Kontakte gehabt haben. In der restlichen Zeit war Ramelow nach eigenen Angaben stets mit Maske unterwegs gewesen. Wie Ramelow mitteilt, hat er sich Urlaub genommen und verbringt die Isolation in seinem Landhaus an der Bleilochtalsperre (Saale-Orla-Kreis). Der Amtsarzt vor Ort sei über den Aufenthalt des Politikers informiert worden.
Genau wie Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht sich auch Ramelow für härtere Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus aus. Trotzdem will Ramelow aber auch an einigen Öffnungen festhalten. Unter anderem will Ramelow den Modellversuch zu Lockerungen in Weimar fortführen. Die Kanzlerin hatte geplante Modellprojekte wie im Saarland kritisiert und mit bundesweiten Sanktionen basierend auf dem Infektionsschutzgesetz gedroht. Über dieses Vorgehen der Kanzlerin hatte sich Ramelow irritiert gezeigt. Trotzdem stimmt Ramelow Merkel weitestgehend zu. Er selbst forderte bereits seit Februar ein bundesweit einheitliches Vorgehen gegen das Coronavirus. Aus diesem Grund forderte Ramelow jetzt gegenüber dem Wir: “Dann macht es doch endlich!”. Sollten die Verschärfungen der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus vom Infektionsschutzgesetz festgelegt werden, sei dies für ihn auch in Ordnung. Wichtig sei aus Ramelows Sicht allerdings, dass es nun endlich vorwärtsgehe.