Wollen Putin und Lukaschenko die Ukraine in die Zange nehmen? Im Augenblick melden Militärexperten verdächtige Truppenbewegungen in Belarus. Allem Anschein nach wird dort die Kampfbereitschaft der Armee überprüft. Dazu bewegen sich die an der Übung beteiligten Einheiten so schnell wie möglich im Vorfeld ausgewiesene Gebiete – nur ein Manöver oder ein verdeckter Aufmarsch für einen Angriff?
Wie lokale Medien berichten, habe Machthaber Alexander Lukaschenko eine Prüfung der Kampfbereitschaft der belarussischen Armee angeordnet. Dies wurde vom Verteidigungsministerium in Minsk bestätigt. Bei dieser Überprüfung werde man sowohl Militärausrüstung und Personal verlegen, weshalb die einheimische Bevölkerung auch mit Verkehrsbehinderungen rechnen müsse. Die Truppen wurden aus ihren Kasernen gerufen und sollen sich so schnell wie möglich in im Vorfeld ausgewiesenen Gebiete begeben, um dort die Sicherheit und Verteidigung zu organisieren. Bei der Übung sollen die Militärs auch Behelfsbrücken über die Flüsse Memel und Bjaresina einrichten. Offenbar werde der Vorgang umfassende Aktivitäten beinhalten und soll auf die Organisation von Schutz und Verteidigung abzielen.
Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gilt Alexander Lukaschenko als enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Unter anderem waren auch russische Truppen von belarussischem Staatsgebiet aus in die Ukraine vorgestoßen. Auch aus diesem Grund hat die Regierung in Kiew ihre Verteidigungslinien im Norden des Landes verstärkt. In den letzten Monaten hat Lukaschenko jedoch immer wieder versichert, keine Truppen seines Landes in die Ukraine schicken zu wollen. Im Oktober haben Belarus und Russland die Bildung einer gemeinsame Militäreinheit angekündigt, die jedoch lediglich defensiven Zwecken dienen sollte. Zuletzt hatte Belarus erlaubt, ukrainisches Getreide durch sein Staatsgebiet zu transportieren, damit dieses von Häfen in Litauen aus verschickt werden kann. Im Gegenzug hofft Belarus offenbar darauf, wieder zurzeit mit Sanktionen belegtes Düngemittel exportieren zu können.
