Große deutsche Einzelhandelskette, bekannt für ihre über 500 Filialen, hat am Morgen in Düsseldorf Insolvenz angemeldet. Damit reiht sich das Unternehmen in eine wachsende Liste von Insolvenzen im stationären Einzelhandel ein. Erst kürzlich meldeten mehrere Firmen der Weltbild-Gruppe Insolvenz an, und auch die Modekette Scotch & Soda war in mehreren europäischen Ländern betroffen. Wie geht es nun mit den Mitarbeitern und Filialen weiter - veröden die Innenstädte endgültig?!
Laut Handelsblatt plant Christian Gries, Geschäftsführer von Depot, das Unternehmen durch ein Schutzschirmverfahren zu sanieren. Hierzu wurde der Experte Sven Tischendorf in die Geschäftsführung aufgenommen. Depot beschäftigt nach eigenen Angaben 6.500 Mitarbeiter in 536 Filialen im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen, gegründet im Jahr 1948, ist aus vielen deutschen Großstädten nicht wegzudenken. Wie es für die 6.500 Beschäftigten und die 536 Geschäfte weitergeht, ist derzeit unklar. Im September soll es laut Handelsblatt genauere Informationen dazu geben.
Nicht nur im Einzelhandel, sondern landesweit sind zahlreiche Unternehmen von Insolvenz betroffen. Eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung Falkensteg, die IPPEN.MEDIA vorliegt, zeigt, dass die Zahl der Großinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Experte Jonas Eckhardt von Falkensteg erklärt: "Die Rettung von Unternehmen aus der Insolvenz gestaltet sich zunehmend komplexer. Hohe Zinsen machen den Erwerb insolventer Firmen teurer oder unattraktiv. Zudem schrecken unsichere Umsätze aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage potenzielle Investoren ab.“ Eckhardt geht davon aus, dass dieser Trend anhalten wird. Die Insolvenz von Depot ist ein weiteres Zeichen für die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen, die viele Unternehmen derzeit bewältigen müssen.