Dramatischer Vorfall in der Justizvollzugsanstalt Münster! Dort hatte am Morgen ein offenbar 40-jähriger Gefangener eine 29-jährige Vollzugsbeamtin in seine Gewalt gebracht und mit einer Rassierklinge bedroht. Beim Einsatz eines Polizeikommandos zur Befreiung der Geisel wurde der Gefangene erschossen. Die junge Angestellte wurde bei dem Zugriff offenbar lediglich leicht verletzt.
Am frühen Morgen gegen 6.10 Uhr hatte ein 40-jähriger Häftling der JVA Münster eine JVA-Auszubildende (29) in seine Gewalt gebracht. Im Verlauf der Geiselnahme soll der Mann die Frau in seiner Zelle mit einer Rasierklinge bedroht haben. Danach forderte der Häftling einen Hubschrauber, der ihn aus der JVA ausfliegen sollte. Polizeisprecher
Frank Rentmeister (54) äusserte sich gegenüber der “BILD”-Zeitung zu dem dramatischen Vorfall: “Heute Morgen kam es in der Justizvollzugsanstalt in Münster zu einer Geiselnahme. Wir als Polizei wurden gegen 6.30 Uhr alarmiert. Die Lage ist aber schon beendet. Die Polizei hat zugegriffen, die Geisel wurde befreit. Es kam zum Schusswaffengebrauch von Seiten der Polizei bei der Befreiung der Geisel.“ Beim Zugriff des SEK habe die Frau lediglich ein paar Schrammen erlitten. Im Augenblick wird die Frau psychologisch betreut. Der Geiselnehmer selbst wurde von den Beamten erschossen.
Bei dem Geiselnehmer habe es sich um einen 40-jährigen Häftling gehandelt. Der Deutsche saß seine Haftstrafe von 4 Monaten in der JVA Münster ab, die er wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erhalten hatte. Der wohnungslose und alkoholkranke Mann hatte im Jahr 2019 auf dem Gelände einer Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster randaliert. Nachdem die Pfleger die Polizei gerufen hatten, sprachen die Beamten einen Platzverweis gegen den Mann aus. Doch dieser war nicht zu beruhigen und hatte versucht die Polizisten zu treten. Deswegen war der Mann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Da er allerdings dann auch noch gegen Bewährungsauflagen verstossen hatte, musste der Mann tatsächlich ins Gefängnis. Bereits am 10. November hätte der Mann die Strafe komplett verbüsst und wäre entlassen worden. Vor allem vor diesem Hintergrund sei die Geiselnahme heute absolut unverständlich. Der stellvertretende Pressesprecher des Justizministeriums Nordrhein-Westfalen, Dirk Reuter (55) erklärte: “Es ist tragisch und bedauerlich. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen des 40-Jährigen und der 29-Jährigen JVA-Bediensteten.“