Im Zuge der jüngsten Gewaltausbrüche in Israel entsendet die Bundeswehr nun mehrere Eurofighter in den Nahen Osten. Sie sollen an einer bereits angesetzten Militärübung mit dem Namen "Desert Air" teilnehmen. Der Startschuss für die sechs Kampfjets und die rund 80 Soldaten wird am heutigen Dienstag um 9 Uhr am Luftwaffenstützpunkt in Laage, Mecklenburg-Vorpommern, erfolgen. Ihr Zielpunkt: der Militärstützpunkt Al-Asrak in Jordanien. Doch stellt sich die Frage, ob die deutschen Jets auch die Israelis unterstützen sollen?
Die Militärübung "Desert Air" stand bereits seit geraumer Zeit auf dem Plan und ist somit nicht als direkte Reaktion auf den kürzlichen Terrrorangriff der Hamas auf Israel, der hunderte Todesopfer forderte, zu verstehen. Die deutsche, jordanische und US-amerikanische Luftwaffe werden gemeinsam an der Übung teilnehmen, um ihre fliegerischen Fähigkeiten zu erweitern und Erfahrungen auszutauschen. Neben den deutschen Eurofightern wird auch die US-Luftwaffe mit Kampfjets der Typen F15-E und F-16 vertreten sein, während die Jordanier F-16-Kampfflugzeuge einsetzen. Die Übung läuft bis zum 24. Oktober und bildet das erste Mal, dass die Bundeswehr mit Eurofightern teilnimmt.
Trotz fehlenden direkten Zusammenhangs mit dem Angriff auf Israel, dient die Teilnahme an der "Desert Air"-Übung als Ausdruck der militärischen Präsenz der Bundeswehr im Nahen Osten. Seit 2015 ist die Bundeswehr mit bis zu 500 Soldaten an internationalen Missionen gegen den "Islamischen Staat" beteiligt, darunter "Counter Daesh" in Jordanien und "Capacity Building Iraq" im Irak. Die Missionen umfassen diverse Aufgaben, wie die Bereitstellung von Lufttransportkapazitäten, die Überwachung des Luftraums und Seeraums, die Unterstützung der multinationalen Koalition durch Tankflugzeuge sowie die Durchführung militärischer Lehrgänge.