Die Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos sehen einer Umfrage zufolge mehrheitlich einen positiven Trend bei der Entwicklung des öffentlichen Ladens. Die Infrastruktur habe sich in den Augen von 56 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten verbessert oder deutlich verbessert, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Befragung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hervorgeht. Lediglich sieben Prozent sahen demnach Verschlechterungen.
Viele Befragte hatten sich zudem vor dem Kauf ihres E-Autos Sorgen um Themen machten, die im Nachhinein keine große Rolle mehr spielten: Etwa beschäftigten sich gut zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten besonders mit der Reichweite des Autos, bevor sie eines besaßen. Nach einiger Zeit als E-Autofahrer zeige sich der Befragung zufolge dann, dass die Reichweite für 54 Prozent der Befragten "kein Problem" darstelle, für weitere 38 Prozent sei sie "mit Gewöhnung ok". Lediglich acht Prozent nahmen die Reichweite im Nachhinein als "berechtigte Sorge" wahr.
Auch das Laden des Fahrzeugs zu Hause beschäftigte viele Menschen vor der Anschaffung (62 Prozent). Nach mehreren Jahren Erfahrung allerdings zeige sich, dass es sich für 87 Prozent "als völlig problemlos darstellte", so der BDEW. Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) finde sogar, dass "Laden besser als Tanken" sei.
Die Anschaffungskosten werden dagegen als mit Abstand größtes Problem wahrgenommen. 36 Prozent sehen darin eine berechtigte Sorge, für 55 Prozent waren sie bereits vor dem Kauf ein wichtiges Thema. Und auch die vergleichsweise langen Lieferzeiten sehen viele E-Wagennutzer kritisch. Auch wenn sich die Wartezeiten gegenüber 2022 nach BDEW-Angaben deutlich verbessert haben.
Als besonders gut nahmen die Teilnehmenden der Befragung den Ausbau öffentlicher Schnellladesäulen wahr. Auch die Standorte von Ladesäulen und sogenannte Lade-Apps hätten sich im vergangenen Jahr verbessert. Verbesserungspotenzial gibt es in Wohngebieten: Hier wünschen sich 68 Prozent der Befragten mehr Lademöglichkeiten.
Im internationalen Vergleich zeige sich, dass nur die sogenannten "early mover", also die Niederlande, Norwegen, Schweden und Dänemark in den Augen der Nutzenden besser mit regulären Ladesäulen abgedeckt sind als Deutschland. Bei den Schnellladesäulen befindet sich Deutschland in den Augen der Nutzerinnen und Nutzer im oberen Drittel.
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