Die Polizei ist in Berlin und Frankfurt am Main gegen die Sprayerszene vorgegangen. Die Beamten durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräume einer Gruppe von mutmaßlichen Graffitisprayern, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Berlin am Donnerstag mitteilten. In den Fokus der Ermittler waren die acht Männer nach illegalen Sprayaktionen an Bahnhöfen und einem Freizeitpark geraten. Videos der Aktionen sollen sie im Internet verbreitet haben.
Die Sprayergruppierung werde für Schäden in Höhe von 60.000 Euro verantwortlich gemacht, hieß es weiter. Die Ermittlungen liefen bereits seit 2021 und richteten sich gegen acht Verdächtige im Alter von 26 bis 34 Jahren sowie weitere bislang unbekannte Beschuldigte.
Den Männern werden verschiedene Sprayaktionen vorgeworfen. So soll die Gruppierung 2021 eine in den S-Bahnhof Yorckstraße in Berlin einfahrende Bahn an der Weiterfahrt gehindert haben, um den Wagen großflächig zu besprühen. Von der Aktion sei ein "szenetypisches Musikvideo" produziert und im Internetdienst Youtube verbreitet worden.
In einem Freizeitpark im brandenburgischen Krausnick-Groß Wasserburg sollen sie Geländer und Mülleimer beschmiert haben. Weitere Aktionen fanden demnach am Bahnhof Berlin-Halensee und am S-Bahnhof Schönfließ statt. Dabei wurden unter anderem U-Bahnwagen und ein Wartehäuschen besprüht.
Bei den Durchsuchungen am Donnerstagmorgen waren rund 190 Beamte im Einsatz. In Berlin wurden elf Wohnungen und zwei Geschäftsräume, in Frankfurt am Main eine Wohnung durchsucht. Die Ermittler beschlagnahmten zahlreiche Beweismittel, darunter Sprühdosen, Bilder der Graffitis und elektronische Speichermedien. Die Durchsuchung in Frankfurt am Main stand im Zusammenhang mit der Sicherung von Rohdaten eines Videoproduzenten, der mit der Gruppe verbunden sein soll.
tbh/cfm