Die Rente für langjährig Versicherte in Deutschland betrug Ende 2021 durchschnittlich 1370 Euro. Das geht laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Im Osten waren es demnach nur 1255 Euro, im Westen 1423 Euro monatlich.
Als langjährig Versicherter gilt, wer mindestens 40 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt hat. Am höchsten waren die Durchschnittsrenten für diesen Personenkreis dem Bericht zufolge im Saarland mit 1488 Euro, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 1482 Euro und Hamburg mit 1458 Euro. Am niedrigsten seien die Renten in Thüringen mit 1226 Euro, Sachsen-Anhalt mit 1237 Euro und Sachsen mit 1242 Euro monatlich gewesen. Zahlen für 2022 lagen demnach noch nicht vor.
Der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann bezeichnete die Rentenunterschiede zwischen Ost und West als erschreckend. In allen ostdeutschen Bundesländern seien die Renten langjährig Versicherter niedriger als in den westdeutschen Bundesländern, sagte er den RND-Zeitungen. Die Lohnlücke auf dem Arbeitsmarkt setze sich "als tiefe Rentenkluft" fort.
Allerdings seien die Renten auch insgesamt viel zu niedrig, kritisierte Pellmann weiter. "Im Schnitt 1370 Euro Rente für mindestens 40 Jahre Maloche" sei "ein skandalös geringer Betrag" sagte der Linken-Politiker, der auch Ost-Beauftragter seiner Partei ist. Er wies darauf hin, dass in Österreich die Renten im Durchschnitt 800 Euro höher seien als in Deutschland. Möglich sei dies, weil dort alle Erwerbstätigen in die gesetzliche Rente einzahlten.
bk/mt