Das polnische Militär macht sich Sorgen. Denn: Nach dem Putsch-Versuch der Wagner-Söldner in Russland sollten die Kämpfer das Land verlassen. Ihr Ziel: Kreml-Kumpelstaat Belarus. Dort sollen die Wagner-Kämpfer von Söldner-Boss Jewgeni Prigoschin die belarussische Armee ausbilden.
Jetzt tönt Belarus-Diktator und Putin-Verbündeter Alexander Lukaschenko (68) bei einem Besuch in St. Petersburg: Die Söldner hätten einen „Ausflug nach Warschau und nach Rzeszów (Stadt im Karpatenvorland in Polen, Anm. d. Red.) machen“ wollen.
Ein russischer General erklärt den Plan, wie die “Wagner”-Truppen bald angreifen sollen. Nach dem abgesagten Marsch auf Moskau könnten einige Wagner-Söldner nach Afrika gehen. Er fügte hinzu: „Die Wagner-Leute haben angefangen, uns anzustrengen“ – und droht so dem Nachbarland und Nato-Mitglied Polen mit einem Überfall durch die Wagner-Truppen!
Zwar versicherte Lukaschenko, dass die Söldner weiter in zentralen Gebieten von Belarus stationiert bleiben, doch Polen nimmt die Wagner-Bedrohung ernst. Sofort nach Ankündigung der Wagner-Verlegung vergangene Woche schickte Polen tausend Soldaten und 200 Militärfahrzeuge an die Ost-Grenze zu Belarus. Das Ziel: Mögliche „Destabilisierungsversuche“ aus Russlands Vasallenstaat Belarus abwehren.
Im russischen Staats-TV zeigte sich, dass die polnischen Sorgen nicht unbegründet sind. Dort trat ein russischer General auf und erklärte, dass die „Wagner“-Verbände bald bereitstünden, um im Ernstfall gegen Polen in die Schlacht zu ziehen! Prigoschins Kämpfer könnten demzufolge einen besonderen Ort angreifen: den sogenannten „Suwalki-Korridor“ im Grenzgebiet zwischen Polen und Litauen, benannt nach der nahen polnischen Stadt.
Unter Experten herrscht jedoch Einigkeit: Ein Angriff auf einen Nato-Staat würde für die Wagner-Söldner übel ausgehen. Militärexperte Thomas C. Theiner scherzte auf Twitter, dass die Kämpfer „etwa vier Minuten durchhalten“ würden – angesichts der polnischen und amerikanischen Divisionen, die ihnen gegenüberstünden.