Ist das der Anfang vom Ende? In den vergangenen Tagen hat die russische Armee im Süden der Ukraine rund um die Gebietshauptstadt Cherson was eine massive Offensive der ukrainischen Armee erwartet. Dort scheint die ukrainische Armee nun vor dem größten Erfolg des Krieges zu stehen. Denn die russische Verwaltung in der Region hat sich bereits abgesetzt. Nun erklärt der ehemalige US- General Ben Hodges, wie die Rückeroberung von Cherson den Kriegsverlauf beeinflussen wird und auf welche Taktik die Russen zukünftig setzen – sogar ein kompletter Zusammenbruch Russlands ist denkbar!
Der aus den US-Streitkräften ausgeschiedene General Ben Hodges ist sich sicher, dass die Rückeroberung der Stadt Cherson die Verteidiger ein großes Stück näher zu einem endgültigen Sieg bringen könnte. Denn durch die Rückeroberung von Cherson wäre die Ukraine dann in der Lage die Wasserwege auf dem Fluss Dnejpr zum schwarzen Meer zu kontrollieren. Da die Ukraine außerdem zahlreiche Brücken aus der Stadt hinaus zerstört hat, müssten die Russen dort zahlreiches Kriegsgerät zurücklassen. In den letzten Wochen sieht General Hodges die russischen Bodentruppen in einer ständigen Rückwärtsbewegung. Bisher scheint die von Putin durchgesetzte Teilmobilisierung der Streitkräfte das Blatt auf dem Schlachtfeld nicht wenden zu können. Deshalb dürfte Putins Strategie nach Rogers Meinung darauf ausgelegt sein, den Krieg nun in die Länge zu ziehen und die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer zu zermürben. In den USA soll laut Hodges 2 Drittel der Bevölkerung die amerikanische Hilfe für die Ukraine unterstützen. Auch Europa zeigt sich bisher geschlossen, was Putin keine Möglichkeit gegeben hat einen Keil zwischen die verschiedenen Staaten zu treiben.
Hodges ist sich sicher, dass sich der innere Zirkel von Wladimir Putin zuletzt verändert hat. So sollen Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Gerassimow offenbar das Vertrauen des russischen Präsidenten verloren haben. In militärischen Fragen hört Putin nun auf Jewgeni Prigoschin, den Chef der Söldnergruppe Wagner, Tschetschenen-Rambo Ramsan Kadyrow und seinen neuen Oberbefehlshaber Sergej Surowikin. Alle 3 gelten als Hardliner und ihre Strategie zielt auf ständige Angriffe auf Zivilisten ab, um den Willen der Ukraine zu brechen. Dieser Strategie räumt Hodges jedoch keine großen Erfolgschancen ein. Stattdessen glaubt er, dass dies die Widerstandskraft der Ukraine weiter stärken wird. Im bisherigen Kriegsverlauf musste Russland bereits den Verlust vieler Soldaten hinnehmen. Die Zahlen der getöteten Soldaten auf russischer Seite werden nun massiv ansteigen, weil Putin seine Reservisten ohne militärische Erfahrung an die Front schickt. Zudem ist Hodges sicher, dass Russland vermutlich keine Atomwaffen einsetzen wird. Bleibt zu hoffen, dass der ehemalige US-General was mit seiner Einschätzung richtig liegt.
