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Droht das nächste Impfstoff-Debakel? – Jetzt auch Lieferprobleme bei AstraZenceca

Wie es scheint hat nun ein weiteres Unternehmen Probleme seine zugesagten Liefertermine der Corona-Impfstoffe einzuhalten. Nachdem Biontech in seinem Werk in Belgien Ausbauarbeiten vorgenommen hat und deswegen die Produktion des Impfstoffs zunächst drosseln muss, werden nun auch Lieferprobleme bei AstraZeneca bekannt.

Auch AstraZeneca kann nicht wie geplant liefern

Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca, das seinen Impfstoff gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt hat, scheint nun ebenfalls ernste Lieferschwierigkeiten zu haben. Insgesamt sollte Deutschland in diesem Jahr 56,5 Millionen Impfdosen von AstraZeneca erhalten. Doch diese werden nun wohl deutlich später als geplant geliefert werden. Denn nun bestätigt das Pharmaunternehmen, dass nach der Zulassung zunächst deutlich weniger Impfstoff als geplant geliefert werden kann. Dafür sollen 2 Gründe verantwortlich sein. Angeblich müsse der Impfstoff an die zuletzt aufgetretenen Mutationen aus Südafrika, Großbritannien und Brasilien angepasst werden. Dadurch könnten bereits vorproduzierte Mengen an Impfstoff möglicherweise nicht ausgeliefert werden. Außerdem könnte dort, wo der Impfstoff bereits verimpft wird, dadurch Probleme entstehen, dass die Patienten nicht gegen die Mutationen des Coronavirus immun sind. Ein 2. Grund ist, dass der weltweit größte Hersteller von Impfstoff in Indien in dieser Woche durch einen Brand zunächst die Produktion des Impfstoffes aussetzen musste.

So wirkt sich der Lieferengpass auf Deutschland aus

Die Folgen dieser Verzögerungen könnten auch in Deutschland zu schweren Problemen führen. Denn auf dieser Großlieferung basiert unter anderem das Versprechen der Bundesregierung um Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn, ab dem Sommer jedem deutschen Bürger ein Impfangebot unterbreiten zu können. Sollte der Impfstoff von AstraZeneca nun deutlich später kommen, dann könnte dieses Versprechen ins Wackeln geraten. Noch am Donnerstag hatte die Kanzlerin dieses Versprechen vor der versammelten Presse der deutschen Hauptstadt erneuert. Allerdings hatte Merkel da schon vieldeutig gesagt: “Ich betreibe keine Impfstoffherstellung…“ Auch Gesundheitsminister Spahn war am Freitag noch sicher, dass sich im Sommer jeder Deutsche gegen das Coronavirus impfen können. Allerdings sei eine Voraussetzung, dass sämtliche Zulassungen und Lieferungen der Impfstoffe planmäßig erfolgen.

AstraZeneca informiert über Kürzungen des Impfstoffes

Bereits am Donnerstagmittag hatte AstraZeneca die insgesamt 27-EU-Impfkoordinatoren der Eu darüber informiert, dass die EU-Länder im 1. Quartal 2021 deutlich weniger Impfdosen als vorgesehen erhalten werden. Für Österreich soll dies die Kürzung von rund zwei Millionen Impfdosen bedeuten. Für Deutschland wurde zahlrenmäßig nicht angegeben, wie hoch der Lieferausfall sein werde. Allerdings hatte die Impfstoffplanung in Deutschland bis Ende März keinen Einsatz des Impfstoffes von AstraZeneca vorgesehen. Doch zuvor hatte auch Konkurrent Biontech angekündigt, seine Lieferungen im Januar wegen Ausbauarbeiten an den Produktionsstätten im Werk im belgischens Puurs zu senken. Schon hier war eine Impfstoff-Lücke in Deutschland entstanden.

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