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Drogen-Kartell greift Hamburger Hafen an! Container mit Kokain verschwunden – Kriminelle bedrohen Hafen!

Hamburg – Irgendwo im Hafen befindet sich ein Container, der vermutlich Hunderte von Kilogramm Kokain enthält. Möglicherweise sogar Tonnen. Aber wo genau? In den letzten zwei Wochen wurden bereits zum neunten Mal Männer im Alter von 16 bis 30 Jahren erwischt, die versuchten, in das 1,1 Quadratkilometer große Gelände des Terminals Altenwerder einzudringen – diese Story, die sich wie aus einem Film liest, ist real – hier alle Hintergründe zu dem Kartell-Angriff auf den Hamburger Hafen!

Drogenkartell sucht offenbar verschwundenen Container

Zuletzt geschah dies in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Es handelte sich hauptsächlich um Niederländer. Allein in diesem Teil des Hafens werden jährlich rund zwölf Millionen 20-Fuß-Container umgeschlagen, die hintereinander, nebeneinander und übereinander gestapelt sind. Das Gelände ist videoüberwacht und steht unter polizeilicher Beobachtung. Aus diesem Grund konnten bei dem jüngsten Vorfall zwei Täter im Alter von 16 und 22 Jahren festgenommen werden, während ihre Komplizen entkommen konnten. Die Drogenbosse erledigen die schmutzige Arbeit aber natürlich nicht selbst. Es ist anzunehmen, dass die Einbrecher keine Mitglieder der “Elite” der Drogenmafia sind, sondern lediglich Handlanger, die für wenig Geld das verschwundene Rauschgift aufspüren sollen. Der Hamburger Hafen ist seit Jahren einer der Hauptumschlagplätze für südamerikanische Drogenbarone. Meistens laden sie die heiß begehrte Ware in kolumbianischen, peruanischen oder bolivianischen Häfen in Container.

Große Mengen an Rauschgift aus Südamerika erreicht Deutschland

Die Kriminellen sind raffiniert und verstecken die wasserdichten Pakete in doppelten Böden, Reisetaschen oder zwischen Südfrüchten. Es wurden auch bereits Pakete in Oldtimern, Holzbriketts, Katzenstreu oder Spachtelmasse entdeckt. Der präparierte Container wird in Hamburg von einem bestochenen Arbeiter aussortiert, geöffnet und der versteckte Frachtinhalt entnommen. Anschließend wird der Stahlcontainer wieder versiegelt – das entsprechende Werkzeug dafür wurde bei einigen der Terminal-Einbrecher gefunden. In anderen Fällen wird der mit Kokain beladene Container auf einen Lastwagen verladen und vom Hafengelände transportiert. Angesichts der 8,3 Millionen Containern, die im letzten Jahr in Hamburg umgeschlagen wurden, sind nur Stichprobenkontrollen möglich. Manchmal ist es Glück, manchmal der richtige Riecher und manchmal gibt es einen Hinweis für den Zoll. Gelegentlich werden mit Hilfe einer speziellen XXL-Röntgenanlage Drogen entdeckt. Auf diese Weise gelingt es der Polizei und dem Zoll, große Mengen sicherzustellen. Im Jahr 2021 waren es fast 20 Tonnen Kokain, darunter auf einen Schlag eine Rekordmenge von 16 Tonnen. Im vergangenen Jahr wurden immerhin noch rund zehn Tonnen entdeckt. Das trifft die Drogenbarone hart.

Großteil der Drogen wird nicht entdeckt

Doch die Fahnder sind sich sicher, dass der weitaus größere Teil in den Handel gelangt. Zwischenhändler strecken das weiße Gift mit Backpulver, Laktose oder Kartoffelstärke. Besonders perfide ist es, wenn den Konsumenten des Rauschgifts das Hunde-Entwurmungsmittel “Levamisol” beigemischt wird. Bei regelmäßigem Konsum in Kombination mit Kokain führt dies nicht nur zum gewünschten “Flash”, sondern greift auch das Gehirn an und verursacht Blutungen aus sämtlichen Körperöffnungen. Das verbotene Gemisch gelangt in gestreckter Form in ganz Europa auf die Straßen. Übrigens: Während die Preise für Brötchen beim Bäcker stetig steigen, sinkt der Preis für Kokain. Der Grund dafür ist die enorme Menge, die in Deutschland landet. Dennoch ist die Gewinnspanne enorm: Während ein Bauer in Kolumbien nur ein paar Euro für ein Kilo Koka-Blätter erhält, multipliziert sich der Wert auf dem Weg nach Europa auf mehrere Zehntausend Euro pro Kilo! Doch dieses Mal scheint in Hamburg etwas schiefgelaufen zu sein. Möglicherweise wurden die Frachtpapiere vertauscht oder falsch deklariert. Vielleicht wurde der Container mit Kokain falsch gestapelt und befindet sich nun an einem unpassenden Ort. Mit Ausnahme eines Verdächtigen wurden alle knapp 30 Festgenommenen wieder freigelassen – es gab keine Haftgründe. Die Ermittlungen gegen sie laufen jedoch weiter, und die Polizei bleibt wachsam.

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