Angesichts der mehrheitlichen Ablehnung des Atomausstiegs in der Bevölkerung sieht Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge die Notwendigkeit, die Vorteile erneuerbarer Energien besser zu vermitteln. "Wir müssen wahrscheinlich noch mehr darüber sprechen, wie sehr die Erneuerbaren geeignet sind, die Preise zu senken", sagte Dröge am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Sie verwies zudem darauf, wie schnell die Bundesregierung beim Ausbau etwa der Windkraft vorankomme.
Dröge betonte, ein Weiterlaufen der Atomkraftwerke wäre "nicht zum Nulltarif" möglich. Die deutschen Kraftwerke entsprächen nicht mehr dem neuesten Stand der Technik, es wären massive Sicherheitsüberprüfungen notwendig. Dass diese Kosten vom Steuerzahler getragen werden müssten, "verschweigt die Union", sagte die Grünen-Fraktionsvorsitzende an die Adresse von CDU und CSU.
Der aktuelle "Deutschlandtrend" für das ARD-"Morgenmagazin" ergab, dass ein überwiegender Teil der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland den endgültigen Atomausstieg für falsch halten. Bei einem großen Teil der Befragten sind die Bedenken groß, dass mit der Wende hin zu mehr klimafreundlich erzeugter Energie auch eine weitere Erhöhung der Preise einhergeht. Zuvor hatten auch andere Umfragen ein ähnliches Bild gezeichnet.
Die Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim und Emsland gehen am Samstag vom Netz. Insbesondere von CDU und CSU kommt scharfe Kritik an der Entscheidung der Ampel-Regierung.
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