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Dröge kritisiert Merz für spalterische Aussagen

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge hat Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) vorgeworfen, das Land mit seinen Aussagen zu spalten. Merz wolle offenbar definieren, "wer normal ist und wer nicht, wer dazu gehört und wer nicht", sagte Dröge am Mittwoch im Bundestag. Die CDU gehe damit "einen gefährlichen und verantwortungslosen Weg".

Die Grünen-Politikerin bezog sich konkret auf Merz' Aussage beim politischen Frühschoppen auf dem Gillamoos-Volksfest im niederbayerischen Abensberg. Dieser hatte dort gesagt: "Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland." Es sei kein Zufall, dass Merz solch ein Bild gewählt habe. "Solche Bilder wählen Sie immer wieder", sagte Dröge an den CDU-Chef gerichtet.

Was an Berlin-Kreuzberg sei nicht deutsch und was mache die Menschen im bayerischen Bierzelt deutscher, fragte Dröge - und fügte hinzu: "Weil in Kreuzberg Menschen verschiedener Religionen, Nationalitäten und sexueller Identitäten leben?"

Die Grünen-Fraktionschefin appellierte an die Unionsfraktion: "Wir brauchen Zusammenhalt." Es brauche eine konservative Partei, die sagen könne, Kreuzberg sei Deutschland genauso wie ein bayerisches Bierzelt auch - und die weiter sagen könne: "Der Islam gehört zu Deutschland genauso wie der evangelische Kirchentag".

Dröge sagte an die Union gerichtet: "Sie waren da schon einmal - kommen Sie wieder dahin zurück." Die Grünen-Politikerin spielte damit auf den damaligen Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) an, der 2006 gesagt hatte, "der Islam ist Teil Deutschlands und Europas".

awe/pw