Den dritten Tag in Folge haben die USA einen neuen Höchstwert bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vom Samstagabend mehr als 230.000 neue Ansteckungen registriert, rund 5000 mehr als am Vortag. Derweil plant Großbritannien, am Dienstag mit den Impfungen zu beginnen. Königin Elizabeth II. will sich einem Medienbericht zufolge möglichst schnell gegen das Coronavirus impfen lassen.
Seit zwei Wochen registrieren die US-Behörden täglich mehr als 2000 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Die Zahl der Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, steigt stetig, besonders in den bevölkerungsreichen Bundesstaaten Florida, Kalifornien und Texas. Wegen der Reisewelle rund um den wichtigsten US-Feiertag Thanksgiving hatten Experten einen erneuten sprunghaften Anstieg der Infektionsfälle befürchtet - dieser tritt nun ein.
Die USA sind das am schwersten von der Pandemie betroffene Land weltweit. Insgesamt verzeichneten die Vereinigten Staaten bereits mehr als 14,6 Millionen Corona-Fälle. Mehr als 281.000 Infizierte starben.
Großbritannien, das am stärksten betroffene Land Europas, beginnt am Dienstag mit der Impfung seiner Bevölkerung. Gesundheitsminister Matt Hancock betonte am Sonntag, dass "die kommende Woche ein historischer Moment ist". Großbritannien hatte dem Impfstoff von Biontech-Pfizer am vergangenen Mittwoch als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung erteilt.
Zu den ersten, die sich impfen lassen will, gehört die Queen. Die 94-jährige Monarchin und ihr 99-jähriger Mann Philip seien wegen ihres hohen Alters Teil der Corona-Hochrisikogruppe und hätten deshalb Anspruch darauf, sich frühzeitig immunisieren zu lassen, berichtete die Zeitung" Mail on Sunday".
Ranghohe Mitglieder des Königshauses planten, ihre eigene Impfung öffentlich bekannt zu geben, um auf diese Weise mehr Menschen zu "ermutigen", sich die "lebenswichtige Spritze" ebenfalls geben zu lassen, schrieb die "Mail on Sunday" weiter. Insgesamt hat Großbritannien 40 Millionen Dosen des Impfstoffs vorbestellt.
Russland startete am Samstag mit der massenhaften Immunisierung der Bevölkerung mit seinem eigens produzierten Wirkstoff. Zuerst sollen damit die Mitarbeiter des Gesundheitswesens sowie das Pflege- und Bildungspersonal geimpft werden. In Moskau wurden dafür 70 Corona-Impfstoffzentren eröffnet.
Wegen steigender Infektionszahlen in Südkorea riefen die Behörden für die Region Seoul am Sonntag die zweithöchste Alarmstufe aus und kündigten strengere Corona-Maßnahmen an. Laut den Behörden wurden am Sonntag 631 neue Ansteckungen binnen 24 Stunden erfasst - so viele wie seit neun Monaten nicht mehr. Cafés dürfen deshalb nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, Restaurants ab 21.00 Uhr keine Gäste mehr empfangen. Versammlungen mit mehr als 50 Menschen werden verboten.
In mehreren italienischen Regionen wurden hingegen die strikten Corona-Beschränkungen am Sonntag gelockert. Unter anderem in der Toskana, in Kampanien und dem Aostatal dürfen die Menschen wieder innerhalb ihrer Region reisen, diese aber weiterhin nicht verlassen. Der Einzelhandel ist wieder geöffnet, nur Restaurants und Bars müssen weiterhin geschlossen bleiben.
Auch die Menschen in Österreich bereiteten sich auf die Lockerung des seit Mitte November geltenden strikten Lockdowns vor. Aus der ganztägigen Ausgangssperre wird ab Montag eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 bis 06.00 Uhr, außerdem dürfen wieder alle Geschäfte und Friseure öffnen. Zudem dürfen sich die Menschen wieder mit Mitgliedern eines anderen Haushalts treffen. Auch Museen und Bibliotheken dürfen ab Montag wieder öffnen. Kulturveranstaltungen bleiben hingegen untersagt, Kinos geschlossen.
by Mark Felix