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Dringende Warnung vor gefälschten Corona-Selbsttests – So erkennen Sie die Fälschungen direkt!

In Zeiten der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Corona-Selbsttests natürlich sehr hoch. Diese Tests sollen den Menschen mehr Sicherheit geben und auf eine eventuelle Infektion hinweisen. Doch nicht alles Tests, die im Umlauf sind, erweisen sich als geeignet. Denn zum Teil kursieren Fälschungen, mit denen die Geschäftemacher dicke Profite machen wollen.

Diese Gefahren bestehen bei den Selbsttests

Offenbar gehen die kriminellen Täter beim Verkauf ihrer Ware unterschiedlich vor. So unterscheidet man zwischen unverpackten Test sowie minderwertigen oder gefälschten Test. So findet man in der heutigen Zeit immer wieder Antigen-Tests für die professionelle Anwendung, die dann umverpackt werden, um an medizinische Laien verkauft zu werden. In diesem Fall ist in der Verpackung etwas anderes drin, als darauf angegeben wird. Auf diese Weise umgehen die betreffenden Produkte den langen Weg zur Sonderzulassung durch das Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte. Generell findet diese Umverpackung meist in Bulgarien, Tschechien oder Rumänien statt. Einige der Hersteller warnen davor auf die Händler hereinzufallen, die solche Testkits anbieten. Einer der entdeckten Fälle ist der von Lepu Medical aus China. Deren Test werden auch in deutschen Supermärkten verkauft. Bei einer Umverpackung vom Profitests zum Selbsttest, wird beim Test selbst normalerweise wenigsten kein weniger zuverlässiges Ergebnis angezeigt. Allerdings hat in diesem Fall bei der Umverpackung niemand kontrolliert, was sich genau in der Schachtel befindet. Theoretisch könnte da natürlich auch gemogelt werden.

Minderwertige und gefälschte Tests im Umlauf

Schlimmer sind da diejenigen Tests, die keine Ergebnis anzeigen können, weil sie schlichtweg zum vorgegebenen Zeck ungeeignet sind. Viele Schnelltests bestehen aus minderwertigen Materialien. Häufig ist die Testkassette nicht richtig verklebt ist oder bei der Testflüssigkeit handelt es sich um einfaches Wasser. Solche Tests sind nicht in der Lage Ergebnisse anzuzeigen. Offenbar kein Einzelfall! “Das läuft genauso, wie das Geschäft mit den Masken. Manche Fälschungen sind haarsträubend,”, erklärt Roland Ballier (72), ein Sachverständiger für Medizinprodukte. Mehr als 90 % der zugelassenen Antigen-Tests werden entweder in China oder Südkorea hergestellt. Bei der Anlieferung per Luftfracht nach Deutschland wird dann beim deutschen Zoll kontrolliert. Allerdings kommen auch Antigen-Tests über den Landweg vor allem aus Osteuropa nach Deutschland. “Da schaut keiner nach. Die Testkits werden in Osteuropa auf Lkws geladen und in Deutschland wieder abgeladen“, erklärt Ballier. Dabei sei es für den Laien schwer solche Fälschungen zu entdecken.

Werden gefälschte Tests im Supermarkt verkauft?

Selbst ein Einkauf der Tests im Supermarkt, der Apotheke oder einer Drogerie bietet den Kunden nicht unbediungt mehr Sicherheit.

“Eine hundert-prozentige Garantie, dass der Test im Supermarkt, in der Drogerie oder in der Apotheke kein gefälschtes oder umverpacktes Produkt ist, gibt es nicht“, glaubt Ballier. Theoretisch sei es möglich, dass auch die Einkäufer dieser Geschäfte an einen Händler geraten, der entweder aus Versehen oder bewusst gefälschte Ware erstanden hat. Denn auch hier wird aus den verschiedenen Angeboten auch auf den Preis geachtet. Um festzustellen, ob es sich um ein zugelassenes Originalprodukt handelt, muss man die Tests genau prüfen. Offenbar hat es mittlerweile auch Fälle von Großhändlern gegeben, die auf die gefälschten Tests hereingefallen und dann auf ihren Kosten sitzengeblieben sind.

Zuständigkeitschaos bei deutschen Behörden

Wie es scheint, nützen die unseriösen Geschäftermacher auch die Tatsache aus, dass bei den deutschen Behörden nicht genau klar ist, wer für die Verfolgung solcher Fälschungen zuständig ist. Eigentlich soll laut dem Landesamt für Gesundheit das LKA für die Ermittlungen zuständig sein. Doch von dort wird bestätigt, dass es aktuell keine Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit gefälschten Corona-Selbsttest gibt. Stattdessen wird dort dann zurück auf das Landesamt verwiesen. Wie es scheint fühlt sich für diese Vorfälle niemand verantwortlich. Allerdings gibt es Anzeichen, wie die Bürger gefälschte Tests selbst entdecken können. Bei diesen fehlt normalerweise auf der Verpackung die Angabe einer 24-Stunden Hotline. Zudem fehlen Angaben zum Hersteller oder zum Vertreiber, was eigentlich in der EU auf der Verpackung zwingend angegeben werden muss. Preislich liegen die gefälschten Test bei einem Betrag von rund 3 Euro. Zudem können die Zulassungs-Hinweise nicht den Regeln entsprechen. So müssen Orginaltests entweder eine CE-Kennzeichnung mit einer vierstelligen Nummer aufweisen, die dann auch auf dem Beipackzettel angegeben ist. Oder aber die CE-Kennzeichnung fehlt ganz. In diesem Fall muss im Beipackzettel zwingend stehen, dass der gekaufte Test eine Sonderzulassung durch das BfArM hat. “Bei Schnäppchen aus dem Internet sollten Sie besonders vorsichtig sein“, warnt Ballier. Wer gefälschte Corona-Selbsttests entdeckt, sollte sich direkt an die Polizei wenden.

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