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Dreyer fordert mehr Klarheit bei Liefermengen für Corona-Impfstoffe

Ministerpräsidentin: Wir können noch immer nicht verlässlich Termine vergeben

Kurz vor dem Corona-Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mangelnde Klarheit über die Liefermengen der Impfstoffe beklagt. "Wir haben auch mit der neuen Zusage nicht mal Lieferklarheit für die nächsten vier Wochen", sagte Dreyer der "Bild am Sonntag". Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Samstag angekündigt, dass er im Februar mit weiteren fünf Millionen Impfdosen der drei Hersteller von zugelassenen Impfstoffen rechnet.

Die Mengen des Impfstoffs des Herstellers Moderna seien um 20 Prozent gekürzt, die Ankündigungen von Astrazeneca stünden unter Änderungsvorbehalt, sagte Dreyer. "Auf dieser Basis können wir noch immer nicht verlässlich Impftermine vergeben."

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin verlangte auch weitere Erklärungen dafür, warum der Impfstoff von Astrazeneca in Deutschland nur für unter 65-Jährige empfohlen wird. "Der Gesundheitsminister muss auf dem Impfstoffgipfel erklären, warum wir in Deutschland von der europaweiten Zulassung abweichen", sagte Dreyer.

Die EU-Kommission hatte am Freitag die Zulassung für das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca erteilt, nachdem die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) zuvor die bedingte Marktzulassung für alle ab 18 Jahren empfohlen hatte. Die deutsche Impfkomission sprach sich allerdings dafür aus, das Mittel nur an Menschen bis 64 Jahre zu verabreichen. Spahn will deshalb die Impfverordnung in Deutschland überarbeiten.

by Ina FASSBENDER