Dresden (Sachsen) – Der renommierte Tätowierer Falko H. (53), einst bekannt für sein Talent und eine lange Warteliste in der Tattoo-Szene, sitzt seit einem Jahr in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, mehrere Kundinnen während ihrer Tattoo-Sitzungen sexuell missbraucht und vergewaltigt zu haben. Hier die unglaubliche Story:
Im Herbst 2023 meldete sich eine 20-jährige Frau bei der Polizei und erstattete Anzeige nach einem Vorfall in seinem Dresdner Studio. Kurz darauf gingen weitere Frauen mit ähnlichen Anschuldigungen an die Öffentlichkeit. Laut Staatsanwaltschaft gibt es insgesamt 18 mutmaßliche Opfer Oberstaatsanwältin Ulrike Markus (58) benötigte fast eine halbe Stunde, um die Anklage zu verlesen. Sie umfasst 18 Frauen und 22 schwerwiegende Delikte. Der Anklage zufolge begann Falko H. die Übergriffe oft, indem er während des Tätowierens die Hand seiner Kundinnen hielt. Später soll er die Frauen dazu gebracht haben, seinen Penis zu berühren. Einige der Frauen berichten zudem, dass er sie auf unzulässige Weise küsste oder zu Oral-Verkehr zwang. Viele wehrten sich aus Angst vor "Fehlstichen“ und möglichen kosmetischen Schäden nicht, wie die Anklägerin darlegte. Was sagt der Angeklagte:
Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen, während seine Verteidigerin Dr. Ines Kilian (54) betonte, dass es für die Handlungen keine Augenzeugen gäbe und warnte vor einer Vorverurteilung. Sie bezeichnete ihren Mandanten als Mann, der gern "flirte“. Richter Jürgen Scheuring (56) erwähnte jedoch einen Strafbefehl aus dem Jahr 2020, den Falko H. wegen ähnlicher Vorwürfe akzeptiert hatte und der ihm eine zehnmonatige Bewährungsstrafe einbrachte. Während einer früheren Aussage bei der Polizei soll der Tätowierer angegeben haben, er sei von einer Kundin als "geile Sau“ bezeichnet worden und hätte in der Vergangenheit intime Beziehungen mit 15 Kundinnen gehabt.
Einst lebte Falko H. ein ausschweifendes Leben mit Luxusreisen, einer Villa und einem teuren Lebensstil, organisierte MMA-Kämpfe und verbrachte wegen Drogenhandels Zeit im Gefängnis. Das Gericht plant, alle betroffenen Frauen anzuhören. Ihm droht eine hohe Haftstrafe wegen besonders schwerer Vergewaltigung und möglicherweise Sicherungsverwahrung. Die Verhandlung wird im November fortgesetzt.