Bei einem Zugunglück im Nordosten Schottlands sind drei Menschen ums Leben gekommen und mehrere weitere verletzt worden. "Trotz der Bemühungen der Rettungssanitäter müssen wir leider bestätigen, dass drei Menschen noch am Unglücksort für tot erklärt wurden", teilte die britische Polizei am Mittwoch mit. Der Zug war am Morgen in der von schweren Überschwemmungen betroffenen Grafschaft Aberdeenshire entgleist. Der britische Premierminister Boris Johnson sprach von einem "sehr schwerwiegenden Vorfall".
Unter den Todesopfern war nach Polizeiangaben mutmaßlich auch der Lokführer. Sechs Menschen werden demnach im Krankenhaus behandelt. Keiner von ihnen soll lebensgefährlich verletzt worden sein.
Der auf dem Weg von Aberdeen nach Glasgow befindliche Zug war am Morgen nahe der Stadt Stonehaven entgleist. Nach Polizeiangaben waren 30 Rettungsfahrzeuge vor Ort. Laut einem Bericht der BBC war auch ein Rettungshubschrauber im Einsatz.
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon erklärte im Parlament, angesichts des Unglücks sei ein "Großschadenereignis" erklärt worden. Die Zugentgleisung habe sich in einem schwer zugänglichen Gebiet ereignet. Auf im Fernsehen veröffentlichten Aufnahmen war eine große Rauchwolke an der Unglücksstelle zu sehen.
Johnson sprach den Opfern sein Beileid aus. "Mit großer Trauer habe ich von dem sehr schwerwiegenden Vorfall in Aberdeenshire erfahren. Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen", erklärte er. Der Premierminister dankte den Einsatzkräften vor Ort.
Der schottische Parlamentsabgeordnete Andrew Bowie sprach von einem "riesigen Rettungseinsatz". Er habe bereits mit dem britischen Verkehrsminister Grant Shapps über den Vorfall gesprochen. "Meine Gedanken sind bei allen Betroffenen", twitterte Bowie. Shapps erklärte, er sei in Kontakt mit dem für das Schienennetz zuständigen Unternehmen Network Rail Scotland. Die Regierung in London werde "jede Unterstützung liefern", die nötig sei.
Im Osten sowie im Zentrum Schottlands hatte es in der Nacht zum Mittwoch heftige Gewitter und sintflutartige Regenfälle gegeben. Fotos örtlicher Behörden zeigten schwere Überschwemmungen auch in der Kleinstadt Stonehaven.
by Chris Harvey