Bei einem Schlag gegen eine international agierende Betrügerbande in Nordrhein-Westfalen, Estland und Lettland sind drei Verdächtige festgenommen worden. Gegen die Beschuldigten lagen Haftbefehle vor, wie die Staatsanwaltschaft in Detmold und die Polizei in Mettmann am Mittwoch mitteilten. Sie stehen im Verdacht, durch massenhafte Versendung gefälschter Gerichtskostenrechnungen einen Schaden von rund zweieinhalb Millionen Euro verursacht zu haben.
Die beschuldigten sollen den Angaben zufolge seit September 2020 mehr als 150.000 solcher Rechnungen aus dem Raum Düsseldorf heraus an Unternehmen und Vereine geschickt haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von 270 Fällen des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.
Festgenommen wurden die mutmaßlichen Täter am Mittwoch jeweils in Düsseldorf, Lettland und Estland. In mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen beschlagnahmte die Polizei zudem Beweismittel. 300 Bankkonten wurden eingefroren.
An den Ermittlungen waren Behörden aus zahlreichen europäischen Ländern beteiligt. Die in Estland und Lettland verhafteten Beschuldigten sollen nach ihrer Auslieferung gemeinsam mit dem in Düsseldorf festgenommenen mutmaßlichen Kopf der Bande vor dem Landgericht Detmold angeklagt werden. Den Angaben zufolge könnte es weitere Mittäter geben.
tbh/cfm