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Drei Festnahmen bei Durchsuchung in Hessen wegen Clankriminalität

In Hessen haben Ermittler drei Menschen festgenommen, die verschiedene Delikte im Bereich der Clankriminalität begangen haben sollen. Zwei Wohn- und Geschäftsräume in Offenbach und Mühlheim am Main wurden durchsucht, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und die Polizei in Offenbach am Mittwoch mitteilten.

Einem 22-Jährigen werfen die Ermittler unter anderem einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und gefährliche Körperverletzung vor. Er soll im Mai nach einer Auseinandersetzung mit einem anderen Familienmitglied dessen Fahrzeug mit seinem Auto mehrfach gerammt und den Mann dabei verletzt haben.

Anschließend sei der 22-Jährige mit stark überhöhter Geschwindigkeit geflüchtet. Dabei soll er mehrere Fahrzeuge rechts überholt und rote Ampeln missachtet haben. Mehrere Verkehrsteilnehmer seien ihm ausgewichen und sollen so Unfälle verhindert haben.

Die beiden anderen Festgenommenen sollen mit weiteren Familienangehörigen von einer Krankenkasse zu Unrecht Pflegegeld in Höhe von mehreren tausend Euro erhalten haben. Ein 46-Jähriger soll seine Pflegebedürftigkeit aktiv vorgetäuscht und Anträge veranlasst haben. Seine 43-jährige Ehefrau soll falsche Angaben zum Gesundheitszustand des Manns gemacht und bei der Antragsstellung mitgewirkt haben. Die Ermittler werfen ihnen banden- und gewerbsmäßigen Betrug in vier Fällen vor.

Die 43-Jährige soll zudem mit fünf weiteren Familienmitgliedern einen Handel mit hochwertigen Autos betrieben und die Umsatzsteuer aus dem Verkauf hinterzogen haben. Sie sollen umsatzsteuerfreie Lieferungen ins Ausland vorgetäuscht und dabei Identitäten von ausländischen Unternehmen benutzt haben. Den Behörden sei dadurch ein Schaden von mehr als 360.000 Euro entstanden.

Die Durchsuchungen gehören zu einem Komplex, in dem seit Juni 2018 gegen mehr als 50 Angehörige mehrerer miteinander verbundener Familien ermittelt wird. Ihnen werden unter anderem Betrug, Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung und Geldwäsche vorgeworfen.

Seit 2018 gab es 30 Durchsuchungen. 55 Autos sowie Bargeld wurden beschlagnahmt. Zehn Menschen wurden zu Geld- oder Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr sowie fünf Jahren und neun Monaten verurteilt. Teilweise sind diese Verurteilungen bereits rechtskräftig.

ald/cfm