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Dramatische Ausbreitung der Pirola-Variante in Israel führt zu ersten Corona-Maßnahmen

Israel führt obligatorische PCR-Tests für internistische Krankenhauspatienten ein

In Israel müssen alle Neuaufnahmen auf den internistischen Stationen der Krankenhäuser einem PCR-Test unterzogen werden, berichtet der Nachrichten-Kanal „Channel 13“. Diese Maßnahme wurde ergriffen, da die Pirola-Variante laut dem israelischen Gesundheitsministerium für einen Anstieg von 13,4 Prozent der bestätigten Infektionen verantwortlich ist. Insgesamt wurden letzte Woche durchschnittlich 136 neue Coronafälle pro Tag gemeldet, die auf Pirola zurückzuführen sind. Zusätzlich bereitet eine steigende Zahl von schweren Verläufen den Behörden Sorge.

Experten sind besorgt über die Pirola-Variante

Wissenschaftler weltweit sind wesentlich besorgter über die Pirola-Variante, die unter der wissenschaftlichen Bezeichnung BA.2.86 bekannt ist, als über Eris. Der britische Wissenschaftler Francois Balloux bezeichnet sie als den "auffälligsten Sars-CoV-2-Stamm, den die Welt seit der Entstehung von Omikron gesehen hat". Im medizinischen Fachblatt "BMJ" wird sie als eine Variante mit "mindestens so vielen Mutationen wie bei Omikron" beschrieben. Da Pirola von Omikron abstammt, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sie vorsorglich als zu beobachtende Variante eingestuft.

Unklarheit über die Auswirkungen der Pirola-Variante

Es ist noch nicht bewiesen, ob die Pirola-Variante tatsächlich zu schwereren Erkrankungen oder mehr Todesfällen führt. Dennoch gibt es Besorgnis darüber, dass sie möglicherweise den aufgebauten Immunschutz durch Impfung oder vorherige Infektion umgehen könnte. Experten wie Francois Balloux beruhigen jedoch und gehen davon aus, dass selbst im schlimmsten Fall mit der Pirola-Variante keine vergleichbaren schweren Erkrankungen und Todesfälle wie zu Beginn der Pandemie auftreten werden, als sich Alpha, Delta oder Omikron verbreiteten.

Pirola-Variante weltweit verbreitet

Die Pirola-Variante wurde erstmals am 24. Juli in Dänemark entdeckt und hat seitdem auch Fälle in den USA, der Schweiz, Südafrika, Israel, Kanada und Großbritannien verursacht. Besonders besorgniserregend ist, dass Pirola laut Francois Balloux 30 Mutationen am Spike-Protein aufweist, mit denen das Virus in die menschlichen Zellen eindringt. Müssen wir uns nun erneut mit Masken schützen und Abstand halten? Sollten wir uns alle impfen lassen? Die Auswirkungen der Pirola-Variante sind noch nicht vollständig bekannt, aber die Behörden beobachten die Situation genau und ergreifen erste Maßnahmen, um die Ausbreitung einzudämmen.