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Dorf evakuiert! Steinlawine bedroht ganzer Ort - Gesamtes Dorf wurde evakuiert

Die Bewohner von Brienz mussten ihr Zuhause zurücklassen und vor einer drohenden Naturkatastrophe fliehen. Kleidung, Kinderspielzeug, Fotoalben und wertvolle Erinnerungsstücke – alles, was ihnen wichtig war, nahmen sie mit, als sie ihr Dorf verließen. Jetzt liegt es allein am Berg, ob sie eines Tages zurückkehren können. Die Lage ist hochgefährlich - hier alle Hintergründe:

Gesamtes Dorf evakuiert

Das Dorf im Kanton Graubünden wurde komplett evakuiert, da ein gewaltiger Schutt- und Steinstrom Brienz bedroht. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein bewegen sich seit Wochen immer schneller talwärts. Die Gefahr, dass die Geröllmassen plötzlich abrutschen und das Dorf treffen, ist zu groß geworden. Laut Angaben von "SRF“ mussten die 91 Einwohner bis Sonntagmittag um 13 Uhr ihre Häuser verlassen. Nachdem die Behörden die Häuser überprüft hatten, wurde bestätigt, dass Brienz nun menschenleer ist – ein Geisterdorf.

Betreten verboten – Strenge Maßnahmen

Um die Sicherheit zu gewährleisten, haben die Behörden eine Sperrzone um Brienz eingerichtet. Das Betreten des Dorfes ist strikt untersagt. Wer sich über das Verbot hinwegsetzt, muss mit einer Strafe von bis zu 5.000 Schweizer Franken rechnen. Überwachungskameras sollen zudem potenzielle Diebe abschrecken. "Die Evakuierung verlief geordnet“, erklärte Gemeindesprecher Thomas Gartmann gegenüber BILD. Die Bewohner wurden aufgefordert, alles mitzunehmen, was sie in den kommenden Monaten benötigen könnten – von Kleidung über Haushaltsutensilien bis hin zu Gegenständen mit emotionalem Wert wie Fotoalben oder Erbstücken. Für die nächsten Wochen und Monate sind die Dorfbewohner bei Freunden, Verwandten oder in Ferienwohnungen in der Nähe untergebracht.

Kostbare Schätze in Sicherheit gebracht

Nicht nur die Bewohner wurden in Sicherheit gebracht: Auch das Vieh der Bauern und ein 500 Jahre alter spätgotischer Altar aus der Dorfkirche wurden evakuiert. Diese Maßnahmen sind für Brienz nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr mussten die Bewohner wegen eines drohenden Felssturzes ihre Häuser verlassen. Damals rutschten im Juni 1,7 Millionen Kubikmeter Gestein ins Tal, kamen jedoch zum Glück wenige Meter vor den Häusern zum Stillstand. Nur eine Wiese und eine Straße wurden von Geröll begraben. Nun drohen erneut Gesteinsmassen ins Tal zu stürzen. Experten können derzeit nicht abschätzen, ob und wann es zu einem erneuten Abgang kommt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Geröllmassen stabilisieren oder sich nur langsam weiterbewegen. Die Bewohner können nur hoffen, dass ihr Dorf unversehrt bleibt und sie eines Tages zurückkehren dürfen.