Der kanadische Hollywood-Star Donald Sutherland feiert am Freitag (17. Juli) seinen 85. Geburtstag. Dass den Altmeister seines Fachs auch das junge Kinopublikum kennt, liegt sicher auch am großen Erfolg der "Tribute von Panem"-Filme (2012, 2013, 2014, 2015). In der Science-Fiction-Abenteuer-Reihe, die auf der gleichnamigen Romantrilogie von Suzanne Collins (57) beruht, spielte Sutherland den Tyrann und kaltherzigen Katniss-Everdeen-Widersacher "Präsident Snow".
Seine Figur steht auch im Mittelpunkt des neuen Buches "Das Lied von Vogel und Schlange". Da es allerdings ein Prequel ist und 64 Jahre vor den "Tribute"-Ereignissen spielt, wird Sutherland die Rolle in der bereits angedachten Verfilmung wohl nicht verkörpern. Über einen Mangel an Beschäftigung kann sich der Schauspieler trotzdem nicht beklagen. Denn laut "Internet Movie Database" sind einige Produktionen wie die Serie "The Undoing" mit ihm bereits abgedreht, andere wie "Armageddon Time" befinden sich in der Vorbereitungsphase.
Donald Sutherland kann auf eine lange, anhaltende und sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er gilt als einer der wandlungsfähigsten Schauspieler und wurde unter anderem mit dem kanadischen Verdienstorden (1978), zwei Emmys (1996, 2003) und dem Ehrenoscar (2018) ausgezeichnet. Mit der satirischen Komödie "MASH" von Regisseur Robert Altman (1925-2006) gelang ihm 1970 der Durchbruch.
Es folgten Filme aus allen Genres: "Wenn die Gondeln Trauer tragen" (1973, Horror), "Eine ganz normale Familie" (1980, Drama), "JFK - Tatort Dallas" (1991), "Die Jury" (1996, Justizthriller), "Space Cowboys" (2000, Science-Fiction), "Unterwegs nach Cold Mountain" (2003, Romanverfilmung), "Stolz und Vorurteil" (2005, Romanverfilmung), "Kill the Boss" (2011, Komödie) etc.
Und auch seine Privatleben ist filmreif, lebt Donald Sutherland doch in einem wahren Schauspieler-Clan. Er ist in dritter Ehe mit der kanadischen Schauspielerin Francine Racette (72, "Im Scheinwerferlicht") verheiratet. Von den drei gemeinsamen Söhnen sind zwei ebenfalls Schauspieler: Angus Sutherland (37, "Welcome, Mrs. President") und Rossif Sutherland (41, "River"). Der dritte, Roeg Sutherland (46), soll immerhin Filme finanzieren.
Der berühmteste Spross seines Sutherland-Clans ist sicherlich Kiefer Sutherland (53), der mit der Serie "24" (2001-2010) so ziemlich alles abräumte, was es in der Kategorie zu gewinnen gibt. Streng genommen ist er zwar Donald Sutherlands Erstgeborener, doch seine Zwillingsschwester folgte nur wenige Minuten später. Die Mutter der beiden ist die erst im April verstorbene kanadische Schauspielerin, Shirley Douglas (1934-2020). Von 1966 bis 1970 waren sie jeweils in zweiter Ehe verheiratet. Den ersten Bund fürs Leben (1959-1966) schloss er mit Lois Hardwick.
Wie das Leben mit dem Filmstar-Vater so war, erzählte Kiefer Sutherland bei den Best Brand Awards 2019 in München: "Meine Eltern trennten sich, als meine Zwillingsschwester und ich ungefähr drei oder vier Jahre alt waren. Meine Mutter musste nach Kanada, um ein neues Zuhause für uns zu suchen. Und so lebten wir sechs Monate lang bei meinem Vater. Wir kamen also von einer sehr strengen Mutter, zu einem Kerl, bei dem es absolut keine Regeln gab", beschrieb er die damaligen Umstände.
Sein Vater habe ihn und seine Schwester immer "in diesem wunderschönen, roten Ferrari (Baujahr 1959), den er bei einem Poker-Spiel gewonnen hatte, zum Kindergarten" gefahren, erinnert sich Kiefer Sutherland weiter. "Keine Kindersitze, zwei Sitze, drei Leute. Und er hatte diesen großen buschigen Bart, wirklich langes Haar und diese coole Lederjacke. Ich war ungefähr fünf Jahre alt und ich wusste, dass er anders war. Ich merkte es daran, wie die anderen Eltern ihn ansahen. Ich liebte das und ich liebte das Auto", schwärmte Sutherland junior über seine Kindheit mit dem unkonventionellen Vater.