Seit dem Samstag gelten in Deutschland Reisebeschränkungen, um die weitere Ausbreitung der weltweit aufgetretenen Corona-Mutationen einzudämmen. Aus diesem Grund dürfen Reisende aus verschiedenen Ländern, die als Virus-Varianten-Gebiete eingestuft sind, nicht mehr nach Deutschland einreisen. Ist dies etwa bereits das Aus für Reisen in den Oster-Urlaub?
Damit sich die weltweit auftretenden Mutationen des Coronavirus nicht ungestört weiter ausbreiten können, hat die Bundesregierung scharfe Reisebeschränkungen beschlossen. Ab sofort wird die Einreise für Menschen aus Großbritannien, Portugal, Brasilien und Südafrika vorerst bis mindestens zum 17. Februar nicht mehr möglich sein. Doch diese Maßnahmen beeinflussen bereits jetzt die Planungen für den Osterurlaub der Bundesbürger. Denn was passiert, wenn diese Maßnahmen verlängert oder gar verschärft werden? Ist es in dieser Situation sinnvoll eine Reise zu buchen? Und was passiert mit geleisteten Zahlungen im Fall, dass die gebuchte Reise wegen der Corona-Pandemie nicht angetreten werden kann? Wer eine Pauschalreise bucht, ist in dieser Situation relativ gut abgesichert. Viele Reiseanbieter gewähren während der aktuellen Krise auch sonst sehr gute Storno-Bedingungen. Trotzdem besteht natürlich immer die Gefahr, dass der Reiseveranstalter pleite geht. In diesem Fall würden die Kunden dann tatsächlich leer ausgehen. Bisher ist auch noch vollkommen unklar, welche Regeln zur Osterzeit in den verschiedenen Reiseländern gültig sein werden. Dort drohen beispielsweise je nach Reiseziel Einschränkungen wie Quarantäne oder sogar ein komplettes
Einreiseverbot. Israel hatte zuletzt seine Flughäfen für internationale Flüge komplett dichtgemacht.
Wie es scheint wird der Reiseverkehr in der aktuellen Lage vermutlich nur leicht gelockert werden. In Belgien wurden in dieser Woche bereits alle touristischen Reisen verboten. Deshalb soll dort auch die Einhaltung des Verbot strikt kontrolliert werden. Ein Vorgehen, dass von EU-Innenkommissarin Ylva Johannson unterstützt wird: “Die erste Empfehlung ist: Reisen Sie nicht!” EU-Justizkommissar Didier Reynders ist der gleichen Meinung: “Was wir jetzt brauchen, ist eine gemeinsame europäische Anstrengung, Menschen von nicht notwendigen Reisen abzuhalten.” Und auch der deutsche Politiker Peter Liese, CDU-Gesundheitsexperte im EU-Parlament, erklärt: “Es ist wegen der Mutationen des Coronavirus dringend erforderlich, Reisen stärker zu regulieren und eine gewisse Zeit noch strenger zu sein.”
Bisher plant die Bundesregierung jedoch nicht, die deutschen Grenzen komplett zu schließen. Auch die Parteien der Opposition vertreten die Auffassung, dass manche Reisen weiter möglich sein sollen. Dies solle sich allerdings vor allem auf Geschäftsreisen beziehen, erklärte der Fraktionsvorsitzender der Grünen, Anton Hofreiter, im Interview beim Fernsehsender RTL: “Nichts ist gewonnen, wenn die Impfstoffproduktion oder die Produktion von Tests in die Knie geht, weil bestimmte Spezialisten nicht mehr reisen können. Aber einfach so zu Vergnügen durch die Gegend fliegen macht im Moment wenig Sinn und sollte unterbunden sein”, stellt Hofreiter seinen Standpunkt klar. Zudem ist noch unklar welche weiteren Reisebeschränkungen zukünftig gelten könnten. Eventuell werden einige Länder ihre Grenzen lediglich für geimpfte Personen öffnen. So hatte beispielsweise die australische Fluggesellschaft Quantas angekündigt, lediglich gegen das Coronavirus geimpfte Passagiere in ihre Flieger zu lassen. “Wir werden von internationalen Reisenden verlangen, dass sie geimpft sind, bevor wir sie an Bord lassen”, hatte der Chef der Airline bereits im November 2020 in einem Interview bestätigt. Angesichts der aktuellen Lage werden wohl viele Bundesbürger ihren Osterurlaub erst unmittelbar vor Reiseantritt buchen, wenn Klarheit über die genauen Regeln herrscht.