Es ist eine perfide Drohung, die Moskaus Ex-Staatschef Dmitri Medwedew an Oppositionelle und Gegner von Wladimir Putin richtet: Sie sollten sich stets vorsichtig umsehen, warnt er sie unverhohlen. Damit droht Medwedew jetzt:
Seit Beginn des Ukraine-Krieges hat Dmitri Medwedew, einst ein gemäßigter Freund des Westens, eine drastische Veränderung durchgemacht. Der ehemalige russische Präsident und Premierminister, nun stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, ist bekannt für seine regelmäßigen Angriffe gegen den Westen und die NATO in den sozialen Medien. Aktuell sorgt der Putin-Vertraute erneut für Aufsehen mit bedrohlichen Äußerungen.
Vor kurzem wurden im Rahmen eines großen Austauschgeschäfts zwischen Russland und dem Westen acht politische Gefangene aus russischen Gefängnissen freigelassen und ausgeflogen, darunter Wladimir Kara-Mursa, Ilja Jaschin und Oleg Orlow. Im Gegenzug erhielt Moskau den in Deutschland wegen Mordes verurteilten Geheimdienstler Wadim Krassikow zurück. Medwedew nutzte diese Gelegenheit, um den ausgetauschten politischen Gefangenen Drohungen auszusprechen. Er bezeichnete die Regierungsgegner als Verräter, die "eine existenzielle Gefahr für das heutige Russland darstellen", und schrieb auf seinem Telegram-Blog: Sie sollen sich stets der Vergänglichkeit ihres Daseins bewusst sein. Er riet ihnen, sich immer vorsichtig umzusehen.
Den russischen Oppositionellen rief er zu, sie sollen "in der Hölle schmoren". Medwedew erklärte außerdem, dass Russland bei dem Austausch das bessere Geschäft gemacht habe. Schließlich seien Personen nach Moskau zurückgekehrt, "die für das Vaterland gearbeitet haben" und "Patrioten ihrer Heimat" seien. Im Gegensatz dazu habe Russland Spione, kriminelle Ausländer und Gefangene abgegeben, die ihr Vaterland hassten und es zerstören wollten.