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Diktator Lukaschenko dreht durch und nennt Außenminister Heiko Maas “Nazi-Erben”

Offenbar schmecken Weißrusslands Diktator Alexander Lukaschenko (66) die ergriffenen Maßnahmen der EU, Großbritannien, Amerika und Kanadas gegen das osteuropäische Land gar nicht, Wegen der Sanktionen polterte Lukaschenko nun gegen die westlichen Staaten. Den deutschen Außenminister Heiko Maas nannte Lukaschenko gar einen “Nazi-Erben”.

Unfassbare Rhetorik von Belarus-Diktator

Auf einer Gedenkfeier zum 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion ließ der weißrusssische Diktator seinem Ärger freien Lauf: “Was wir nicht erwartet haben ist, dass auch Deutschland an dieser kollektiven Verschwörung teilnimmt“. Lukaschenko unterstellte den westlichen Staaten dabei, den Zeitpunkt der Sanktionen “symbolisch“ gewählt zu haben. “Achtzig Jahre sind vergangen, und jetzt? Was ist das? Ein neuer heißer Krieg?“, spielte Lukaschenko auf den Beginn des deutschen Russland-Feldzugs an.

“Das haben wir nicht von jenen erwartet, deren Vorfahren jeden dritten Belarussen umgebracht haben“, hetzt Lukaschenko weiter, der damit eindeutig die Propaganda-Karte spielt und versucht die Gräueltaten der Nazis mit den jetzt beschlossenen Sanktionen gegen Weißrussland gleichzusetzen. Damit versucht der Diktator eine Linie zwischen der nazionalsozialistischen Vergangenheit und der aktuellen deutschen Außenpolitik zu ziehen. Dann folgte die Attacke auf Außenminister Heiko Maas: “Wer sind Sie? Ein reuiger Deutscher oder der Erbe der Nazis?“. Der weißrussische Staatssender “Pul Perwogo“ schrieb am Dienstagabend in seinem Telegramm-Channel: “Lukaschenko hat den deutschen Außenminister zur Rechenschaft gezogen!“ Die Äusserungen des Diktators spielen auf den nazionalsozialistischen Überfall auf die Sowjetunion an, der am 22. Juni 1941 begonnen hatte. Im Verlauf des vernichtenden Krieges waren 27 Millionen Menschen ums Leben gekommen.

Oppositionsführerin lobt Handlungen Deutschlands

Nach diesem unglaublichen Skandal durch Lukaschenko äusserte sich auch Franak Viacorka, der Berater von Oppositionsführerin und Wahlsiegerin Swetlana Tichanowskaja (38). Dieser erklärte gegenüber der “Bild”-Zeitung: “Seine Rede war eine persönliche Attacke. Indirekt hat Lukaschenko Maas einen Nazi-Erben genannt. Das ist abscheulich und inakzeptabel – er lebt in der sowjetischen Vergangenheit.“ Gleichzeitig stellte Viacorka klar, dass ansonsten niemand in Weißrussland auf die Idee käme, die aktuelle deutsche Regierung mit Nazi-Deutschland “zu vergleichen“. “Lukaschenko könnte glauben, dass sein Narrativ funktioniert. Mit seinen Anschuldigungen versucht er russischsprachige Menschen in Belarus und Russland zu erreichen. Er versucht, Menschen in Europa und Menschen in Belarus zu spalten.“ Aber: “Es wird nicht funktionieren, seine Zeit ist vorbei“, prognostiziert Viacorka. Tichanowskaja selbst postete in der Nacht ein Foto von sich, das sie gemeinsam mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas zeigt. Dazu schrieb sie: “Ich erkenne aufrichtig an, was Deutschland und Außenminister Heiko Maas für die Belarussen tun, um Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Belarus wiederherzustellen.“

Sanktionen gegen Weißrussland

Lukaschenko ist verärgert, weil zahlreiche westliche Länder Sanktionen gegen Weißrussland verhängt haben. Zu den führenden Kräften zählen neben der EU auch Großbritannien, Kandada und die USA. Die Saktionen gelten als Reaktion auf die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine, die auf dem Weg von Athen nach Vilnius war und mittels einer angeblichen Bombendrohung zur Landung auf dem Flughafen in Minsk gezwungen worden war. Dort wurden der regierungskritische Journalist Roman Protassewitsch (26) und seine aus Russland stammende Freundin Sofia Sapega (23) festgenommen. Aus diesem Grund wurden nun Einreise- und Vermögenssperren gegen den Verteidigungs- und den Verkehrsminister von Weißrussland verhängt. Mehrere Dutzend Personen und Einrichtungen sollen von den Strafmaßnahmen betroffen sein. Zudem hatten die EU-Außenminister weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Weißrussland auf den Weg gebracht. Seit Lukaschenko im vergangenen Jahr das Wahlergebnis fälschen ließ, gibt es Proteste gegen den Diktator. Bei den Protesten sind mehrere Menschen ums Leben gekommen, hunderte wurden verletzt und tausende Protestanten festgenommen.

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